Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0140
den Tod gefunden hat. Ein letzter Rest von Ungewißheit bleibt immerhin möglich.
1893 teilte der in Tacoma, USA, lebende Freiherr Leopold Böcklin seinem Vetter
Adolf mit, er habe mit einem in Chikago lebenden August Böcklin Verbindung aufgenommen
, dem Herausgeber der deutsch-amerikanischen Verkehrszeitung. Dieser behaupte
von sich, er stamme von den adeligen Böcklin v. Böcklinsau aus dem Elsaß
ab und zwar von einem Zweig, der nach der französischen Revolution ins Rheinland
ausgewandert sei und den Adel abgelegt habe. Er habe noch den Krieg von 1870 auf
preußischer Seite mitgemacht und sei dann 1879 nach Amerika gegangen. Tn einer
Randbemerkung dazu meinte der Freiherr Wilhelm Böcklin, er hielte es für denkbar,
daß dieser Ast von einem der Söhne des Franz Friedrich Sigismund August abstamme
, von denen es sonst geheißen habe, sie seien kinderlos gestorben. Als wenig
später dann Nachrichten nach Rust kamen, wonach auch in Kalifornien ein Böcklin-
scher Stamm blühe, dachte Wilhelm Böcklin eher, daß es sich um Nachkommen des
Knopfmachers handeln könne. Außerdem „sind viele Rüster nach Amerika ausgewandert
, und vielleicht hat einer von ihnen Herrenblut in seinen Adern gefühlt!"

7. Philipp Ferdinand, geboren am 29. August 1773, starb er bereits am 7. September
des gleichen Jahres.

8. August Carl Ehrenfried. Auch er war offenbar ein schwächliches Kind und lebte
nur vom 25. November bis zum 14. Dezember 1774. Vermutlich starb er an den
Pocken, an denen damals fast die ganze Familie darniederlag.

9. Wilhelm August Joseph Alexander. Diesem am 12. Juni 1776 geborenen Sohn
hatte Friedrich schon eine Stelle als fürstlich-anhaltischer Sous-Lieutenant verschafft
, als er 1784 in Straßburg starb.

10. Sophie Friederike Henriette, Sie wurde am 16. Oktober 1777 geboren und bei
ihrer Mutter erzogen. Später lebte sie abwechselnd bei ihren Schwestern und in Et-
tenheim. Uber sie sind nur recht spärliche Nachrichten erhalten, aber auch dies wenige
klingt nicht erfreulich. 1805 vermählte sie sich mit Johann Franz Friedrich
Zenobius Freiherrn von Weittersheim aus einem alten elsässischen Geschlecht,
Hierzu schrieb Vater Friedrich seinem ältesten Sohn am 24. August: „Die Sophie,
Deine Schwester, vermählt sich dato unter elterlicher Einwilligung mit dem einzigen
Sohn des alten Freiherrn von Weittersheim zu Breuschwickersheim im Elsaß. Sie bekömmt
zwar dadurch keine reiche Partie, jedoch einen Mann, der zu leben hat und
— trotz seinen etwas hohen Jahren — zu leben weiß. Jenes ziemlich ansehnliche
Schloß daselbst wird ihr nebst einem Kapital von 12 000 Livres zum lebenslänglichen
Genuß überschrieben. Thr Mann liebt sie zwar weit mehr als sie ihn, aber vielleicht
kömmt die Liebe nach. Ich habe zu dieser Verbindung keinen Grundstein gelegt, sondern
meine älteste Tochter. Mag sie es verantworten, wenn sie dabei nicht auf die
Seelenheirat Rücksicht nahm und die Sache übereilte. Freilich war die Sophie, wie
Du ganz richtig sagst, bisher nicht glücklich. Ihre Laune, ihr Stolz, ihr Eigensinn,
ihr Wankelmut bei erstaunlichem Leichtsinn, diese Schwachheiten waren die Quelle
ihres Unglücks, wenn es nämlich in der Tat ein Unglück war, so lange unverheiratet
zu bleiben. Indessen hatte sie vollen Lebensgenuß vermittels ihrer Pension, ihrer
Schwestern und ihrer ambulanten Lebensart. Das Glück der Nichtverehelichung wird
auch von Verehelichten geschätzt"

Scheint es schon hiernach, als sei das Verhältnis zwischen Vater und Tochter nicht

138


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0140