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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0157
Abb. 4 Die Synagoge. Der Davidstern kaschierte den großen Schalltrichter für die eingebaute Kirchen
orgel. Darüber sind drei zusätzliche Schalltrichter zu erkennen. (Foto: Stadtarchiv Freiburg)

sondern das Berliner Reisebüro W. Stangens erhielt den Auftrag, Eintrittskarten und
Übernachtungsgutscheine im Ausland zu vertreiben. Den Vorverkauf in Deutschland
übernahmen die Filialen der Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Bank). Das
Freiburger Verkehrsbüro vermittelte ausschließlich Unterkunfts- und Verpflegungsnachweise
,30 während Vorbestellungen nur bei der Firma von Gotthart, beim Reisebüro
Stangens und den Filialen der Darmstädter Bank möglich waren. Besucher hatten
die Wahl zwischen drei Hotel-Serien mit Vollpension zwischen 74 und 111 Mark
pro Übernachtung, Frühstück und warmes Mittag- und Abendessen eingeschlossen.
Der Zähringer Hof, der zur teuersten Kategorie zählte, erhob zusätzlich einen Aufschlag
von 20 Mark.31

Was die Vermarktung betraf, war das große Vorbild nicht zu übersehen: Pauschalreisen
zu den Passionsspielen verkaufte Oberammergau damals bereits seit Jahrzehnten
mit großem Erfolg. Dort hatten sich seit 1830 die ersten Zuschauer aus Großstädten
, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dann zunehmend ein internationales
Publikum eingefunden. Englischsprachige Besucher, vor allem aus den Vereinigten
Staaten, fanden immer zahlreicher Gefallen an den malerisch folkloristischen Darbietungen
in den Alpen. Nachdem seit 1900 eine direkte Eisenbahnstrecke München mit
dem Passionsspielort verband, nahm die Zahl der verkauften Eintrittskarten von Aufführung
zu Aufführung zu. Schon 1880 hatten die Reiseagenturen H. Gaze und Thomas
Cook in London die ersten Päkete mit Anreise, Eintrittskarte und Übernachtung
verkauft und damit das bis heute erfolgreiche Modell für die Einbindung der Passionsspiele
in die Tourismusindustrie entwickelt.32

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