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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0177
Abb. 18 Die Abendmahlszene. (Foto: Stadtarchiv Freiburg)

zieht, eine wesentliche Rolle spielt. Die Kreuzigungsszene kann nicht wahrhaft ergreifen
, weil die innere Kraft fehlt und Theatermittel (Donner!) eingesetzt sind; ähnliches
gilt für das Auferstehungsbild" 112

Auch die Musik sei „unorganisch und schwach" gewesen, und insgesamt habe die
Spielweise „jenen blassen nachnazarenischen Heiligenbildern" geglichen, „die in
einer kraftvolleren und in tieferem Sinn wahreren, dem modernen religiösen Empfinden
entsprechenden Kunst überwunden wird. Diese Feststellungen sollen in keiner
Weise den ehrlichen Willen der Darsteller anzweifeln. Wir glauben aber, daß unserer
Zeit ein anderes, von wirklicher Größe des Leidens und Überwindens und von übermenschlicher
Erhabenheit sprechendes Christusbild vorgestellt werden muß, als die
blasse und matte, etwas pathetisch sprechende Figur, die allzusehr einem Wanderprediger
ähnelt."113

Einzig die Kulisse vermochte ihn tief zu beeindrucken: „Das ergreifendste Moment
des Spieles ist die Szenerie der Ruinen des Münsterplatzes, auf denen die Spielorte
in recht geglückter Weise aufgebaut sind." 114 Nach den Erfahrungen des Faschismus
könne nur „äußerste Wahrhaftigkeit" helfen, und die sei hier nicht gegeben: „Dafür
bedarf es des großen Gestalters, von dem wir nicht wissen, ob er unserer Zeit geschenkt
ist." 115 Georg Faßnacht soll nach Beendigung des Gastspiels nach Karlsruhe
zurückgekehrt und dort weiter als Jesus aufgetreten sein.116 In Freiburg fanden Passionsspiele
seitdem nicht mehr statt.

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