Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 13
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0015
Archäologische Befunde zur Fassung der Bächle

Es ist nicht leicht, im öffentlichen Straßenraum, zu dem die Bächle gehören, archäologische
Beobachtungen zu machen. Spätestens mit dem Bau der Kanalisation um
1890 sind durch alle Innenstadt-Straßen ca. 3 m breite und mindestens ebenso tiefe
Gräben gezogen worden, die ältere Erd- und Pflasterschichten weitgehend zerstört
haben (Abb. 4). Die wiederholte Erneuerung des Wasserleitungsnetzes und die Verlegung
von Gas-, Strom- und Telefonleitungen haben den Untergrund der Freiburger
Straßen tiefgreifend durchwühlt. Die oberen Pflasterschichten sind schließlich bei Erneuerung
von Pflaster oder Teerdecke flächig abgetragen und durch modernen Kies
ersetzt worden. Erschwerend tritt hinzu, daß sich die Höhenlage der Freiburger Straßen
seit dem späten Mittelalter nicht mehr entscheidend verändert hat. Dies ist an
vielen Häusern belegbar, die (zumindest bis zum Ersten Weltkrieg) ihre spätmittelalterlichen
oder barocken Türen und Toreinfahrten bewahrt hatten. Auch im kriegszerstörten
Bereich der Innenstadt sind die Straßenniveaus beim Wiederaufbau weitgehend
übernommen worden. Der Grund für diese Kontinuität liegt auf der Hand: Das
sorgfaltig nivellierte Gefalle der Straßenbäche kann nämlich nicht leicht verändert
werden. Infolgedessen sind heute in der Innenstadt nur noch geringe Reste älterer
Straßenoberflächen erhalten: Selbst das Basaltpflaster der Vorkriegszeit ist inzwi-

Gauchstrasse

'"'fTnnr........in . f.........111 :\\\,-

Haus
Gauchstr. 21

Tiefketler

7r! |.....' Ii u I 1 ' ! 1 1 1 ri 1

ilüuii Ii

Baugrube

für

Tiefkanal 1890

2m

Abb. 4 Querschnitt durch die untere Gauchstraße.

Legende: 1 gewachsener Boden / 2 ältestes Straßenpflaster / 3 erste Aufschüttung / 4 zweites Straßen
pflaster / 5 Aufschüttung für die Anlage der Bächle / 6 Steinhaus Gauchstr. 21 mit zweigeschossigem
Keller (im 15. Jahrhundert verschüttet) / 7 tonige Isolierschicht (beim Bau des Kellers eingebracht) /
8 Fundament eines Steinhauses auf der Südseite der Gauchstraße / 9 Nordmauer des Altenheims (neues
Heilig Geist Spital), 19. Jh. / 10 frühneuzeitlicher Kellerfußboden / II 12 gepflasterter Kellerboden im
Heilig Geist Spital (bedeckt von Brandschutt des Zweiten Weltkriegs) / 13 Fundament des 19. Jh. /
14 Bächlefassung des späten 19. Jh. / 15 Betonrohr für das Bächle (bis 1993) / 16 heutige Gauchstraße

(nach 1945 erheblich verbreitert).
(Zeichnung: LDA Außenstelle Freiburg)

13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0015