Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 72
(PDF, 30 MB)
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er trägt über dem Wams einem aufgeschlagenen Mantel und eine turbanartige Kopfbedeckung
."4

REST führte weiter aus: „Von diesem Denkmal machte 1687 ein französischer Ingenieur
(Saint-Julien) eine Zeichnung. Sie ist erhalten in der Handschrift 192 (Epi-
taphes et tombeaux) der Bibliotheque municipale d'Arras. Diese Handschrift enthält
auch Zeichnungen von Grabmälern der ehemaligen Augustinerkirche und der Kirche
der Deutschordensherren in Freiburg. Von den Denkmälern des Freiburger Münsters
ist außer dem von Glarean nur das des Basler Dompropstes Petrus von Dettingen gezeichnet
."5

Die Ausführungen von REST sind widersprüchlich: einerseits soll Glareans Epitaph
im Zusammenhang mit der Säkularisation des Klosters 1794 ins Münster übertragen
worden sein, andererseits sich jedoch bereits 1687 im Münster befunden haben
, wo Saint-Julien die Zeichnung hiervon angefertigt haben soll. Ebenso
widersprüchlich sind die Ausführungen SCHREIBERS, der zunächst eine räumliche
Trennung von Grab und Denktafel erkannte, später jedoch zu der Uberzeugung kam,
die Grabplatte sei erst nachträglich ins Münster gekommen- Widersprüchlich ist auch
seine Äußerung hinsichtlich des Materials des Epitaphs, FRITZSCHE übernahm die
Angaben SCHREIBERS, stellte jedoch fest, daß die Inschrift aus Messing bestand. Einig
waren sich die Autoren in der Meinung, das Epitaph sei nach der Säkularisation
des Klosters ins Münster verbracht worden. Nach Durchsicht der Quellen erscheint
dies jedoch sehr unwahrscheinlich.

Im Kreuzgang sowie in der Kirche des Predigerklosters waren zahlreiche Gräber
von Wohltätern oder sonst dem Konvent nahestehenden Persönlichkeiten angelegt.
Auch konnte man sich durch finanzielle Zuwendungen das Recht auf Beisetzung erkaufen
.6 Im Rahmen der Aufhebung (nicht Säkularisation) des Dominikanerklosters
, die nahezu einer Plünderung gleichkam, wurden die Grabplatten des Grafen
Konrad II. von Freiburg und seiner Schwiegertochter Anna von Hachberg-Sausen-
burg 1802 ins Münster übertragen und Herrn Praesentiar Schwarz von der Münsterfabrik
übergeben; hierüber wurde in der Freiburger Presse berichtet.7 Über eine
Übertragung anderer Grabmäler ins Freiburger Münster ist nichts bekannt. Die Universität
sicherte sich das noch brauchbare Epitaphienmaterial, für das sie bei der Verlegung
der Gräber aus der Universitätskapelle auf den Friedhof Verwendung hatte.8

Erste Hinweise auf das Grabmal Glareans finden sich in den Universitätsakten aus
der Zeit kurz nach seinem Tode. Heinrich Loriti Glareanus war in der Nacht zum
28, März 1563 im Alter von fast 75 Jahren verstorben. Am gleichen Tage, nachmittags
um vier Uhr, wurde sein Leichnam von sechs älteren Magistern der Artistenfakultät
in die Kirche des Freiburger Dominikanerklosters überführt und dort unter der Teilnahme
aller Universitätsangehörigen bestattet, wie die Senatsprotokolle der Universität
berichten:9

„Convocatio dominica Judica;
Glareanus

Domini Henrichi Glareani poetae laureati praeterita nocte defuncti corpus per sex
magistros artium seniores hodie hora quarta post meridiem deferetur ad templumfi~a-

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