Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 74
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0076
burgi honorifice sepultus ftiit* In templo quoque primario ad chori circuitum, Acade-
miae procerum iussu, in aurichalco tale ei virtutis tesiimonium positum, quod anno
1565 Friburgi existens, describendum curavi"16

In der deutschen Fassung, die 1570 unter dem Titel „Heldenbuch" in Basel erschien
, liest sich der Text folgendermaßen:

„Wie er dergestalt viel jar die guten künst nach seinem vermoegen gefiirderet I unnd
letstlich durch arbeit und alter gar erschoepffet I ist er in dem 75 jar seines alter I
im 1563jar gestorben unnd zu Frey bürg im Prediger closter ehrlich bestattet worden.
Es warde im auch zu ehren in dem Münster bey deß Chor umbgang I durch der Uni-
versitet befelch I ein solliche gezeüchnuß im Moesch auffgerichtet I wie ich diese im
1565 jar selbs gelesen I und hiehaer verzeichnen woellen,"11

Die Aufschrift des Epitaphs, der Text Pantaleons und die Abschrift Schreibers
sind identisch. Es handelt sich daher um die gleiche Gedenktafel. Sie war ursprünglich
als Epitaph für das Grab Glareans bei den Dominikanern gedacht, wie sich aus
der Aufschrift ergibt: „componi hic ad spem faturae resurrectionis prouidit" Die
Gründe, warum das Epitaph dann im Münster und nicht am Grab Glareans bei den
Dominikanern angebracht wurde, sind nicht bekannt. Auch konnte bisher nicht ermittelt
werden, in welcher Werkstatt die Bronzetafel hergestellt wurde.

Im Predigerkloster hatte auch Johannes Härtung, der am 16. Juni 1579 gestorben
war, seine letzte Ruhestätte gefunden. Dort befanden sich auch die Gräber seiner Frau
und seiner Tochter. Für ihn beschloß der Senat am 22. Juli 1579 ebenfalls ein Denkmal
, das in der Universitätskapelle errichtet werden sollte. Der Magister Jacob Beu-
rer wurde beauftragt, einen Entwurf hierfür zu verfertigen. Für die Aufschrift konnte
er auf zwei Texte zurückgreifen, die Härtung selbst zehn Jahre zuvor hierfür vorgesehen
hatte.18

Anmerkungen

3 H. Schreiber, Geschichte und Beschreibung des Münsters zu Freiburg im Breisgau, 1820, S. 274ff.

2 H. Schreiber, Heinrich Loriti Glareanus; seine Freunde und seine Zeit, 1837, S. 115.

3 O. E Fritzsohr? Glarean« sein Leben und seine Schriften, 1890, S. 79.

4 I Rest, Die Universitätskapelle im Freiburger Münster. In; Aufsätze zur Freiburger Wissenschaftsund
Universitätsgeschichte, 1960, S. 113—168, hier S. 134 f. Rest (wie Armi. 4) S. 135. K. Schu
ster, Die Gräber im Münster. In: Freiburger Münsterblätter 8 (1912) S. 1—26. Rest, S. 135: „Das
Freiburger Stadtarchiv besitzt in der Handschrift 20 Abschriften und Photographien der aus Freiburger
Kirchen stammenden Inschriften und Abbildungen dieser Handschrift." K. Brunner, Quellen
zur Geschichte Badens und der Pfalz in den Hand Schriftenbeständen der öffentlichen Bibliotheken
Frankreichs. Mitt. der Bad. Histor. Kommission 22, 1898, S. 52.

6 I Säuer, Die Ausstattung des Predigerklosters in Freiburg. In: Zs. für Beförderung der Geschichte
... 38 (1925) S. 111 150 (Abb.), hier S. 118.

7 Allgemeines Intelligenz- oder Wochenblatt für das Land Breisgau 1802, Nr. 74 u, 75 (S. 490).

8 Säüer (wie Anm. 6), S. 142. A. Poinsicnon, Das Dominikaner oder Prediger-Kloster zu Freiburg
im Breisgau, in: FDA 16 (1883) S. 1—48.

9 ua (Universitätsarchiv Freiburg): A 10 Senatsprotokolle VI, pag. 86. Am Rande befindet sich fol
gende Bemerkung: »Huius testamenium uide in quintaparte actorum folio 275". (Senatsprotokolle V.
pag. 550 ff), Abschrift für Glarus s. E. F. J. Müller, Briefe Glareans an Aegidius Tschudi

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