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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 113
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0115
45 sqq.; Wurzbach, Biographisches Lexikon, 7. Teil, 1861, p. 387 sq. (hier differieren die Geburtsund
Sterbedaten: geb. Nov. 21, gest. Okt. 30); Kurzgefassete Geschichte aller Kaiserlichen Königlichen
Regimenter zu Pferde und zu Fuß. welche bis auf das Jahr 1759 fortgesetzet usw.. Frankfurt
und Leipzig 1760, p. 15, 59; Wrede, K. u. k. Wehrmacht, tom. 2, p, 255.

152 Berthold Frhr. von Weitersheim (Weitersheimb, Weikersheim), aus dem Elsaß bei Hagenau stammend
(C A. Frhr. von Grass (Bearb,), Johann Siebmachers Wappenbuch, tom. 2, 6. Abth.: Der Adel in
Baden, Nürnberg 1878, p. 83, T. 49) bei der Belagerung 1713 als Generalwachtmeister mit vier Batail
Ionen Infanterie bei St. Peter sichernd und seit dem 20.IX. 1713 in der Festung Freiburg, wurde am
14. Oktober beim französischen Sturm auf die einzig fertiggestellte Lunette im Westen der Festung,
„weil er, da an vielen Orten alles durcheinander war, den Feind für seine eigenen Leute gehalten
hatte" gefangengenommen und „'völlig' ausgezogen" (cf. Wengen, Belagerung von Freiburg, p. 410
(nach der Überlinger Handschrift, fol. 17). 177 und passim). Zu Beginn des österreichischen Erbfolgekrieges
finden wir ihn 1702 als Obristlieutenant bei der Zweibrücken-Infanterie am Oberrhein,
1704 als Obrist und Kommandant in Preßburg, 1708 als Generalfeldwachtmeister bei der Reichsarmee
, 1709 beim Streifkorps Mercy, wo er den Brückenkopf Neuenburg hält und sich weigert „mit
dem ihrigen Fussvolk, so er commandiret, ebenfalls hinauszugehen" (Feldzüge des Prinzen Eugen,
tom. 11 (1886). p, 156), und sich am 26. August 1709 auf Freiburg zurückzieht. 1710, „nach vollbrachter
Inquisition" wegen seines Verhaltens bei Rumersheim, treffen wir ihn wieder bei der Reichsarmee
. Seine Tätigkeit in der Zeit der Belagerung wurde von der Wiener Untersuchungskommission
dergestalt gewürdigt, er habe, „mit unermüdetem Eifer Tag und Nacht sich gebrauchen lassen, ein
besonderes Lob erworben" (Feldzüge des Prinzen Eugen, tom. 15 (1892), p. 316). Nach dem Tode
des Obristen Jacob Ferdinand Frhr. v. Duminique im Jahre 1716 wurde Weitersheim Oberschloßkommandant
.

153 Weitersheira war zum Zeitpunkt der Beisetzung Harrschs bereits (seit 1716) Feldmarschalleutnant,
worauf auch der Titel Exzellenz hinweist. Cf. Feldzüge des Prinzen Eugen, tom. 16 (1891), p. 97.

154 Ferdinand Anton Athanasius Graf von Harrsch, geb. 1703, Juni 13, in Frankfurt a. M., Sterbedatum
nicht bekannt (nach 1722), Studium an der Freiburger Universität (um 1717 1719). Cf. Buchholz. Ge
nealogie, p. 45, Nr. 18.

155 Johann He(i)nrich Baron von Bartels (auch Barthel u. ä.), geb. um 1665, gest. 1728, aus bayerischen
Diensten, erhielt mit Patent v. 1705, August 15 die Erlaubnis zur Errichtung eines Regiments zu
Pferde (Barthel-Cürassiere). Als Unterschloßkommandant fsupremus vigiliarura et arcis inferioris
friburgensis praefectus') und Nachfolger des im Mai 1721 verstorbenen k. k. Obersten Johann Ri-
chardt Baron v. Han(n)stein starb er im Jahre 1728 („fehlt der Monaths Tag") und wurde in der Adel-
hauser Klosterkirche beigesetzt, wohl deshalb, weil sich die Nonnen Einahmen davon versprachen,
wie dies Hermann Brommer, Freiburg — Adelhauser Klosterkirche (= Schnell Kunstführer Nr.
1090), München Zürich 1976, p. 22, vermutet. Das bei Brommer angegebene Todesdatum des 28.
Dezember geht aus den Quellen und dem barocken Epitaph Bartels' (Abb. p. 23 und StadtA Freiburg,
M 7025, Plan-Nr. 1246) nicht hervor: bei dem am 28. Dezember 1728 im gleichen Alter verstorbenen,
im Innenhof des Klosters eines Grabsteines gewürdigten „Wachtmaysterobrist zu Pferdt" (i. e. Major)
„und Comendant auf dem untern Schloß", dessen Name nicht mehr zu entschlüsseln ist, könnte es
sich — wenn es nicht eine Denkmal Wiederholung für Bartels ist, vergleichbar den beiden Epitaphien
für seine 1727 verstorbene Tochter — schon wegen des niedrigen Dienstgrades um einen Interims
kommandanten handeln, wird doch erst für 1729, Juni 4 die Bestallung des Obersten Georg Sturm
(Storn) zum Kommandanten des Untern Schlosses als Nachfolger des Generalfeldwachtmeisters Frhr.
v. Barties erwähnt (StadtA Freiburg, C 1, Militaria 161 B, Nr.20; M 7025, Plan-Nr. 1256); cf. auch
StadtA Freiburg, B 1 Nr. 15: Chronikalische Aufzeichnungen 1632—1836; ibid., B 1 Nr. 97: Necrolo-
gium der Marianischen Sodafität zu Freiburg 1628 1804, f. 99* u. 108R; GLA Karlsruhe, Abt. 200
— Freiburg Stadt-Militärsachen Nr. 1232.

*56 Nach der französischen Besetzung Freiburgs im Jahre 1677 ließ der seit 1678 als Generalkommissar
der französischen Festungen wirkende Vauban, unter teilweiser Zugrundelegung von Plänen seines
Kollegen Marquis de Choisy auf der nach dem 30jährigen Kriege von Festungsbaumeister Elias
Gumpp angelegten Befestigung der Burghalde eine der modernsten Festungen errichten, die, neben
dem bastionären Ring um die Altstadt und Schneckenvorstadt, den Schloßberg mit einer dreistufigen,
terrassierten Anlage versah, da er von dieser Seite her eine mögliche Bedrohung erkannte. Neben
dem Unteren Schloß, der ehemaligen Gumpp'schen Leopoldsburg, von Vauban als Vieux Chäteau,

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