http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0146
Tage Schanzarbeit „auf der Steig" h 48 kr insgesamt 103 fl abrechneten. Wie der
Haushalt 1815/16 zeigt, waren die mit dem Krieg zusammenhängenden Verpflichtungen
damit noch nicht zu Ende. Für aus Frankreich zurückmarschierende Truppen
mußte die Gemeinde zur Bezahlung von Heu- und Haferlieferungen 337 fl, für Verpflegung
62 fl und für Fronden 165 fl, also insgesamt 564 fl aufbringen.
Nach der Haushaltsrechnung 1813/15 hat die Gemeinde in der Zeit vom Dezember
1813 bis Oktober 1814 zwölf Darlehen im Gesamtbetrag von 1 561 fl aufgenommen,
Darlehensgeber waren dabei Bürger von Günterstal, eine Frau aus Freiburg und die
einheimische Armenkasse mit 160 fl. Auf die Bürger wurde das bereits erwähnte
„Weingeld" von 289 fl umgelegt. Im Haushalt 1815/16 ist eine weitere Darlehensaufnahme
von 100 fl enthalten. Die Kosten des Krieges von 1813 bis 1816 und deren
Finanzierung stellen sich nach dem Gemeindehaushalt von Günterstal danach folgendermaßen
dar:
Aufwendungen 1813/15 1 723 fl
Aufwendungen 1815/16 564
2 287 fl
Aufgenommene Darlehen 1813/15 1 561 fl
Weingeldumlage 289
Aufgenommenes Darlehen 1815/16 100
Verschiedene Vergütungen für Lieferungen
an österreichische Truppen 134
2 084 fl
Die Finanzierung der Kriegskosten ist also zunächst fest ausschließlich mit Hilfe
von Darlehensaufnahmen erfolgt.
Eine Konsolidierung der Kriegsschulden der Gemeinde wurde im Haushaltsjahr
1816/17 eingeleitet. In der Gemeinderechnung ist ein Einnahmeposten „Lieferungsvergütungen
*4 mit 1 398 fl enthalten, zu dessen Erläuterung es heißt: „Die Gemeinde
hat zum Behuf der alljährlichen Militärlieferungen Kapitalien aufgenommen, die Lieferungen
aber nachhin, wie die beiliegende Abschrift zeigt, auf die Banninhaber nach
dem Werthe repartieren laßen.44 Es folgt eine Aufstellung der Verpflichtungen der einzelnen
Bürger nach dem Steuerkapital. Da diese ihre Anteile nicht sofort, sondern
nur in Teilbeträgen bezahlen konnten^ wurde der jeweilige Restbetrag als „Ausstand"
in den Haushaltsrechnungen aufgeführt. Die Finanzierung der Kriegskosten fand ein
definitives Ende als die Kreisdirektion die Gemeinde anwies^ diese im Haushalt
1828/29 wie folgt abzurechnen:
Aufwand 1813/14 1 905 fl
Aufwand 1815/16 399
2 304 fl
abzüglich
Umlage 1816 1 398 fl
Leistungen 1826 312
1710 fl
Rest 594 fl
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