Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 145
(PDF, 30 MB)
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Gleichzeitig wurde verfügt, hiervon 520 fl auf die Bürger umzulegen. Der Restbetrag
von 74 fl sollte mit der Domänenkammer verrechnet werden.37 Die Kreisdirektion
ging bei dem Aufwand für 1813/14 von einer „Berechnung der Kriegskosten
welche ... in dem Feldzug der verbündeten Truppen nach Frankreich in den Jahren
1813 und 1814 in obiger Gemeinde sich ergeben haben" aus, die das Stadtamt Freiburg
1822 erstellt hatte.38 Der ermittelte Gesamtaufwand von 1 886 fl ist seitens der
Kreisdirektion für die Endabrechnung aus nicht mehr feststellbaren Gründen geringfügig
auf 1 904 fl erhöht worden. Bei den Kriegskosten für 1815/16 legte sie eine Abrechnung
des Stadtamtes Freiburg vom 20. 2. 1828 zugrunde,39 die mit 399 fl abschloß
. Die Umlage von 1816 wurde bereits erläutert. Zu den Leistungen von 1826/27
gehören eine Umlage an verschiedene Bürger in Höhe von 91 fl sowie ein auf die
Domänenverwaltung entfallener Anteil von 221 fl. Mit der Weisung des Kreisdirektoriums
war die Finanzierung der Kriegskosten im Grundsatz abgeschlossen. Hinsichtlich
des Endergebnisses wiesen die Gemeinderechnungen mit zusammen 2 287 fl und
die Abrechnungen der Verwaltung mit 2 304 fl einen annähernd gleichen Gesamtaufwand
aus. Die beiden Endsummen sind allerdings nicht ganz vergleichbar. In den
2 304 fl Kriegskosten der Verwaltung sind 285 fl Kreiskriegskosten (also regional bedingte
Abgaben, die in bar geleistet wurden) enthalten. Ferner sind beim Aufwand
für 1815/16 in Höhe von 399 fl für erhaltene Zahlungen 127 fl abgezogen worden. In
der Abrechnung nach dem Haushalt der Gemeinde mit 2 287 fl sind die baren Zahlungen
an die Kreisdirektion nicht enthalten. Sie beliefen sich nach den Gemeinderechnungen
aber nur auf 215 fl. Dadurch erhöht sich der Gesamtaufwand auf 2 502 fl,
von dem die 127 fl für erhaltene Zahlungen abzuziehen sind, so daß sich ein Endergebnis
von 2 375 fl für die Kriegskosten nach den Gemeinderechnungen ergibt.
Diese berichtigte Abrechnung ist von dem Aufwand von 2 304 fl, die die Verwaltung
errechnete, nicht weit entfernt. Bei der Durchsicht der meist einfachen und unübersichtlichen
Unterlagen sind aber Unterschiede in der Zuordnung der einzelnen Aufwandsposten
festzustellen (zum Beispiel die vorerwähnten unterschiedlich berechneten
Kreiskriegskosten). Für die Verwaltung war es schwierig, fast 15 Jahre nach den
Ereignissen eine Abrechnung zu erstellen, die dem Geschehen zur Zeit des Krieges
entsprach. Erschwerend wirkt sich auch die Berücksichtigung der „Ausmärker" aus,
also der Personen, die nicht in Günterstal wohnten, aber hier Grundbesitz hatten, der
örtliche Verpflichtungen nach sich zog.

Soldaten aus Günterstal

Mit der Inbesitznahme des Breisgaus durch Baden war auch die Heranziehung seiner
männlichen Bewohner, die in das wehrfähige Alter kamen, zur Leistung von Militärdienst
im Heer des neuen Landesherrn verbunden.40 Die Art und Weise sowie der
Zeitpunkt der Einberufung sind jedoch ebenso wie das Schicksal der Eingezogenen
bei den jeweiligen Truppeneinheiten nur mühsam und nicht immer befriedigend aus
den Quellen unterschiedlichster Art zu rekonstruieren. Belegbar ist in Einzelfallen
die Beteiligung von jungen Günterstalern an zwei blutigen Feldzügen, zu denen das
Großherzogtum Napoleon Truppen stellen mußte, nämlich am Krieg in Spanien 1808
bis 1813 und am Marsch der „Grande Armee" nach Rußland 1812.43

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