Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 148
(PDF, 30 MB)
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dein. Wie es Anton Reisch weiter erging, konnte nicht festgestellt werden. Eine sichere
Nachricht über das weitere Schicksal nach seiner Rückkehr 1809 liegt auch im
Falle des Michael Reisch (Rösch) nicht vor. Sein Name ist nicht in dem Verzeichnis
der 1813 in Bayonne gefangengenommenen badischen Soldaten enthalten.52 Er dürfte
aber den Spanienkrieg überlebt haben, denn am 17. Oktober 1819 verheiratete sich
in Günterstal ein Michael Reisch im Alter von 31 Jahren mit Katharina Birkenmayer.
Er war also 1788 geboren und dürfte auch auf Grund dieser Altersangabe mit dem
früheren Soldaten gleichen Namens identisch sein. Von den rund 3 500 Offizieren
und Mannschaften, die an dem Feldzug in Spanien als badische Soldaten teilnahmen,
sind etwa 750 gefallen oder gestorben.53 Das Schicksal von mehr als 300 Vermißten
und Deserteuren und über 350 Kriegsgefangenen ist nicht bekannt. Während über die
jungen Leute, die bald nach der Eingliederung Günterstals in den badischen Staatsverband
eingezogen wurden und dann in Spanien kämpften, keine Unterlagen im
Ortsarchiv selbst mehr vorhanden sind, lassen sich die Namen der ab 1808 einberufenen
Rekruten anhand der jährlichen Gemeinderechnungen feststellen. Die künftigen
Soldaten erhielten von der Gemeinde vor dem Abmarsch zu ihrem Truppenteil ein
Handgeld, das in der jeweiligen Haushaltsrechnung als Ausgabe verzeichnet und
durch eine schriftliche Quittung belegt ist:54

1. Balthasar/"Balzer" Burgert

geb. 9. 5. 1793 als Sohn des damaligen Pächters der Klostersäge
Handgeldzahlung am 4.9.1808

Unerklärlich ist, warum er — wenig mehr als 15 Jahre alt — von der Gemeinde
ein Handgeld von 5 fl 30 kr ausbezahlt erhielt,, obwohl er erst später Soldat
wurde.

2. Johann Steyert

geb. 8. 6.1788 als Sohn des damaligen Klosterkutschers Antonius Steyert
Handgeldzahlung am 11. 7. 180955

Er hat als einer der wenigen den Kriegsdienst überlebt und starb erst 4.4.1854
in GünterstaL Hinweise auf seinen Truppenteil und seine Einsatzorte ließen sich
nicht ermitteln.

3. Johann Birkenmayer

geb. 3. 6. 1784 als Sohn des Joseph Birkenmayer
Handgeldzahlung am 12.7.1809

„Bey Stellung des Rekruten" war das ganze Ortsgericht mit dem Vogt anwesend
und kassierte dafür jeweils eine „Tagsgebühr".

4. Joseph Strecker

geb. 19. 2.1785 als Sohn des Maurers Joseph Strecker
Handgeldzahlung am 1.4. 1810

5. Johann Schneider

geb. 8. 5. 1790 als Sohn des damaligen Hirschenwirts Mathias Schneider
Handgeldzahlung am 6.9. 1812

6. Martin Steiert

geb. 11.11. 1791 als Sohn des damaligen Lehrers Bernard Steigert
Am 2» 5. 1813 Auszahlung eines Handgeldes von 5 fl 30 kr und von zwei Tagesdiäten
zu je 1 fl. Der Beleg ist mit dem Namen „Steigert" unterschrieben.

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