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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 152
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0154
und ob sie bei späteren kriegerischen Unternehmungen zum Einsatz kamen. Der 1812
eingezogene Johann Schneider könnte noch den Kriegszug Napoleons gegen die Alliierten
bis zur Völkerschlacht bei Leipzig mitgemacht haben,68 Hier waren eilig neu
aufgestellte badische Infanterieeinheiten beteiligt, darunter auch das neu formierte
Linien-Infanterieregiment Graf Wilhelm von Hochberg Nr, 2. Die übrigen 1813 eingezogenen
Günterstaier haben vielleicht nur noch an den Feldzügen gegen Frankreich
von 1814 und 1815 teilgenommen,69 Dem Gros der badischen Truppen oblag 1814 die
Belagerung der französischen Festungen im Elsaß und 1815 die von Straßburg. Obwohl
der Feldzug von 1815 durch den Sieg von Wellington und Blücher am 18. Juni
bei Waterloo schon entschieden war, unternahmen die Verteidiger Straßburgs im Juli
noch einen größeren, allerdings erfolglosen Ausfall. Die Belagerung zog sich danach
noch längere Zeit hin, da die napoleonisch gesinnten Verteidiger die Weisungen aus
Paris lange nicht befolgten. Dadurch konnten die badischen Belagerungseinheiten erst
im Oktober 1815 in ihre Heimatstandorte zurückkehren. Die Belagerung der französischen
Festungen im Elsaß war mit geringen Verlusten verbunden. Wie den Standesbüchern
zu entnehmen ist, haben mit einer Ausnahme alle beteiligten Soldaten aus
Günterstal diese Kriegszeiten überlebt:

Johann Schneider (5) hat am 26. 1.1818 geheiratet.

Martin Steigert (6 und 11) ist am 8. 10.1844 verstorben.

Nikiaus Martin (7) hat am 13. 9. 1838 geheiratet.

Joseph Murst (9) verheiratete sich am 25.7. 1824.

Anton Andris (10) ist am 25.7.1868 verstorben.

Johann Federer (13) verstarb am 16.6.1869.

Martin Mayer (Meyer) (14) ist am 30. L 1880 verstorben.

Joseph Knepper (15) heiratete am 30. 9. 1833.
Offen bleibt das SchicksaJ des Johann Bangel, von dem keine Einträge in den Standesbüchern
zu finden sind. Seine Mutter war zwar eine Günterstalerin, nicht dagegen
der Vater, so daß er unter Umständen nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst
einen anderen Wohnsitz gewählt hat. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, daß
auch er im Krieg umgekommen ist. Er hatte sein Handgeld im Oktober 1813 erhalten
und könnte daher an den Feldzügen von 1814 oder 1815 teilgenommen haben.70

Durch Verkündigung vom 9.12.181371 wurde „für die Dauer des gegenwärtigen
Krieges" eine Landwehr von 10000 Mann ausgehoben, von denen 8 000 für den
Felddienst gleich den Linientruppen bestimmt waren. Die in aller Eile gebildeten
Einheiten dienten den im Elsaß eingesetzten Belagerungstruppen als Verstärkung.
Zum Schutze des Landes sollte durch eine Verordnung vom 12.2. 181472 auch ein
Landsturm, bestehend aus allen wehrfähigen Männern vom 18. bis zum 60. Lebensjahr
, gebildet werden. Dieser auf Kreisebene organisierte Landsturm hat wenig praktische
Bedeutung erlangt. Sowohl von der Landwehr als auch vom Landsturm haben
sich für Günterstal keine Akten erhalten. Immerhin sind auch in Günterstal Männer
zur Landwehr eingezogen worden. Nach der Gemeinderechnung von 1813/14 erhielt
der Landwehrmann Johann Steiert „wegen seiner Armut" ein kleines Handgeld von
2 fl 42 kr.

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