Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
114.1995
Seite: 195
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1995/0197
schichte der Meistersänger in Freiburg und die urkundliche Mittheilung ihrer Statuten
und Anschläge, so wie weiter hierauf den äußerst wichtigen Briefwechsel der
Stadt über den Bauernkrieg, die Reformation u.s.w. vorbehalten. Leichtlen hat aus
Breisach einen sehr interessanten alten Strafcodex und sonstige Merkwürdigkeiten
mitgebracht. Sind Ihnen solche Beiträge erwünscht, und stimmen sie mit den Materialien
zusammen, die Sie für die kleineren Hefte bestimmten, so haben Sie nur die
Güte, uns hievon zu benachrichtigen. Sehr wird es uns freuen, auch den vorzüglichen
Forscher unsers Alterthums, von Arx3 gemeinschaftlich mit uns wirken zu sehen;
vielleicht, daß selbst auch Pfister4 für das Unternehmen sich gewinnen ließe. Hier,
in Freiburg, befindet sich noch besonders Präfekt Kefer5, ein für vaterländische Geschichte
wenigstens wohl unterrichteter und mit vielem versehener Sammler. Vielleicht
ließe sich auch noch das eine oder andere Heft mit Kupfern ausstatten. Hiezu
gäben die bei uns vorfindlichen vielen Reste der Kunst des Mittelalters genügsamen
Stoff. Ich selbst habe schon einiges hieher gehörige bearbeitet, und Freiherr v. Röder
,6 der nächstens wieder hieher zurückkömmt, wird gewiß nicht anstehen, in so
ferne Sie es wünschen, Zeichnungen zu liefern. Und welchen Reichthum haben Sie
nicht selbst in Ihrer Umgebung, wenn Sie mir bisweilen eine Ansicht der Burg eines
Minnesängers geben wollten. Ueberhaupt möchte ich, auch in unsern vorbereitenden
Heften, die Natur nicht ganz vernachläßiget, und wo möglich auch hier eine Schilderung
des Landes, auf dem wir uns bewegen werden, vorangehen sehen. Wir besitzen
dazu schon herrliche Bruchstücke, wie des verehrungswürdigen Herrn Staatsrath v.
Ittner7 Schilderungen des Breisgaues,8 ein Gemälde von Meisterhand. Könnte nicht
auf ähnliche Weise, und vielleicht von derselben Feder, nach und nach unser ganzes
Alemannien im Ueberblicke gezeichnet werden?

Daß Ihre Hoffnungen in Bezug auf Tethinger9 nicht erfüllt werden, thut mir leid;
übrigens wurde der Grabstein von einem meiner Freunde copirt, der sich eine Freude
daraus machte, dadurch zu Ihren Forschungen über die Geschichte unserer Minnesänger
beitragen zu können. Vielleicht bin ich indessen doch auf einer andern Seite
dem Sänger selbst auf die Spur gekommen. Das hiesige Stadtarchiv enthält nämlich
unter seinen Bundbriefen auch einen von St. Matthäus des Zwölfbothen Tag 1367
(woran aber leider die Siegel mangeln),10 in dem Egenolf v. Emerkingen, Egli v.
Roscha, Heinrich v. Tettingen, Conrad v. Münchwiler, Egli v. Goldenberg, Conrad
v. Mekgingen und Werali v. Schina, sämtliche Edelknechte, einen Eid ablegen, der
Stadt Freiburg gegen ihren Grafen Egon zu helfen und zu dienen, so lang es ihr anständig
sei. Jeder derselben mit einer Glefen und einem bewaffneten Mann, Egenolf
v. Emerkingen aber mit einem bewaffneten Schützen, und jeglicher mit drei Pferden.
Für diesen Dienst sagt Freiburg dem Egenolf v. Emerkingen monatlich 25 fl, den andern
aber jedem monatlich 30 fl zu. Ist nicht vielleicht der hier aufgeführte Heinrich
von Tettingen mit dem Minnesänger derselbe?

Uebrigens fiel mir noch bei neulichem Durchgehen einer auf einem Speicher befindlichen
Privatbibliothek, was glauben Sie wohl, unter der Schildaufschrift: „Co-
medien theisch Verse" [sie!] in die Hände? — Das Schachzabelspiel des v. Ammenhusen
,11 auf Papier recht schön geschrieben und erhalten. Die Abschrift ist vom
Jahre 1413, die Columnen sind gespalten, Ueberschriften und Anfangsbuchstaben
roth, oft verziert. 122 Blätter in kl. fol. Der Anfang lautet:

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