http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0174
Abb. 1 Pfarrer Wilhelm Adam Karl, 1906 bis 1909 Vorsteher des Freiburger Diakonissenhauses, mit
Oberin Helene Paret und dem Diakonissen Einsegnungsjahrgang 1908. (Diakonissenhaus, Archiv)
aber eher frustrierten Oppositionsgruppen, die sich im Großherzogtum Baden zu
Wort meldeten. Die Kulturpolitik der in Baden seit 1871 herrschenden Nationalliberalen
Partei war in Schul- und Kirchenfragen wiederholt auf Kritik gestoßen, die sich
ambivalent äußerte.
Die Nationalliberalen aus ihrem kirchlichen Indifferentismus aufzurütteln, noch
aber in ihnen politische Vertretung im Parlament zu sehen, war das Programm des
Mannheimer Theologen Lic. Rudolf August Wielandt"4 und seiner Freunde. Mit
den Nationalliberalen politisch zu brechen, ja sie zu spalten, unternahm der Freiburger
Pfarrer W. A. Karl, der ab 1908 schriftlich, rhetorisch und schließlich mit Landtagskandidaturen
zu Felde zog. Die auch von anderen, eher friedfertigeren Naturen
als „völlig verständnislos" bezeichnete Kirchen- und Schulpolitik der Nationalliberalen5
war dazu Anlaß.
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