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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 201
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0203
nisteriums die Ergebnisse umfangreicher Erhebungen über Organisationsformen, Verbreitung sozial-
demokratischen Schrifttums, über Namen, Anschriften und Einsatzorte soz. dem. Agitatoren auf; cf
Lothar Gall, Sozialistengesetz und innenpolitischer Umschwung. Baden und die Krise des Jahres
1878 (Mit einem Anhang: Die badische Sozialdemokratie im Jahr 1878). In: ZGO 111 (1963) S. 559 ff.
Diese Vorgänge werden später im Wahlkampf 1905 der Regierung angelastet werden, sie habe sich
„in das Schlepptau der preußisch-kosakischen Polizeiknüppelpolitik nehmen lassen ...." (cf Cser,
wie Anm.28, S. 177).

14 Dr. Ludwig Frank, jüdischer Rechtsanwalt in Mannheim, MdL und MdR, war ein charismatischer
Parteiführer, „ein Mann mit kühler Stirn und glühendem Herzen" (S. Gruenbaum, s.w.u.). Er war
es» der dem deutsch-französischen Wettrüsten (durch beiderseitige Heeresvermehrung) entgegenzusteuern
versuchte, indem er (1913 erst in Bern und 1914 noch in Basel) ein sozialdemokratisches
deutsch-schweizerisch-französisches Komitee gründete, das ein Manifest gegen die Eskalation der
wachsenden Kriegsgefahr erließ; auch bürgerliche Parlamentarier waren eingeladen, aber nur wenige
gekommen- Franks französischer Partner und Freund Jean Jaures fiel 1914 einem Attentat zum Opfer.
Frank war es, der, als der Krieg unvermeidlich geworden war, die soz. dem. Reichstagsfraktion gegen
große Widerstände dazu brachte, den erforderlichen Kriegskrediten zuzustimmen, was am 4. 8.1914
auch einstimmig geschah. Hier sollte das Odium der „vaterlandslosen Gesellen" auf dem Altar des
Vaterlandes geopfert werden und wurde es auch. Noch von Berlin aus meldete sich Frank in Mannheim
als Kriegsfreiwilliger und fiel am 2.9.1914 bei Baccarat. Dazu: Hedwig Wachenheim, Die
deutsche Arbeiterbewegung von 1844 1914. 2. Aufl. Opladen 1971, S. 542/543. Ludwig Frank, Aufsätze
, Reden, Briefe, hrsg. u. eingeleitet v. Wachenheim. Berlin 1924, S. 334 360. Sally Gruenbaum
, Ludwig Frank, ein Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie, Heidelberg
1924. Rolf G. Haebler, In memoriam Ludwig Frank, Mannheim 1954, S. 9 11? 47, 49. Heuss? Bilder
meines Lebens 1905 1933, Tübingen 1964, S.41.

15 Karl Heussl Kompendium der Kirchengeschichte, 13. Auflage, Tübingen 1971, S. 480.

16 Dieter Düding, Der national-soziale Verein 1896 1903, München—Wien 1972, S.22.

n Karl Buchheim, Geschichte der christlichen Parteien in Deutschland. München 1953, S. 289.
is Naheliegende Parteinamen-Assoziation zu 1933 verbietet sich hier vom historischen Ansatz her! Der
national-soziale Verein war eine linksliberale Bewegung.

19 Untertitel von Düdings Studie, wie Anm. 16.

20 Buchheim (wie Anm. 17) S. 288.

21 Düding (wie Anm. 16) S. 9 und S. 111 113. Im Hamburger Hafenarbeiterstreik von 1896/97, dem der
nationalsoziale Verein positiv gegenüberstand, stand er vor dem „Dilemma, welchem Element national
-sozialer Programmatik Priorität** eingeräumt werden sollte, „dem sozialpolitischen oder dem monarchischen
". (Wilhelm II. hatte die Reeder gegen die Streikenden unterstützt.) Auch die „Existenz
einer starken Kriegsflotte lag aus nationalsozialer Sicht im unmittelbaren Interesse der Arbeiter",

so angesichts der Flottenvorlagen der Reichsregierung 1898 und 1900. Damit suchte man neben dem
Erwerbsinteresse auch „nationale Gefühle in der Arbeiterschaft" zu wecken. Also: soziale Politik
nach innen, imperiale Politik nach außen.

22 Otto Raupp, Die kirchenpolitische Lage in Baden. In: Protestantische Flugblätter, Nr. 2/1909, S. 13.
Dazu: Ernst Lehmann, Deutschland wohin? Der Weckruf eines alten Nationalsozialen an das Gewissen
der deutschen Nation, Berlin-Tempelhof 1933. Eckehaet Lorenz, Von den Evang. Sozialen
zu den Religiösen Sozialisten, evang. Ethik und politische Verantwortung des Mannheimer Pfarrers
Ernst Lehmann. In: „mannheimer hefte" Jg. 1974/2, S. 105. Hans-Joachim Fliedner, Jude -
Christ, aus dem Leben des Pikrrers Ernst Josef Lehmann. In: „mannheimer hefte", Jg. 1966, S. 25ff.
Über die erschütternden Schicksale von Pfr. Dr. Ernst Lehmann und seinem Sohn Pfr. Lic. Kurt Lehmann
im Dritten Reich: Hermann Rückleben, Die Bad. Kirchenleitung und ihre nicht arischen
Mitarbeiter zur Zeit des Nationalsozialismus. In: ZGO 126 (1978) S. 393 ff (403 ff.).

23 Ludwig Bergssträsser, Geschichte der politischen Parteien in Deutschland. München—Wien 1965.
S. 143.

24 Zitate nach Hans-Jürgen Puhle, Politische Agrarbewegungen in kapitalistischen Industriegesellschaften
, Göttingen 1978, S. 63/64 und Ders., Agrarische Interessenpolitik und preußischer Konservativismus
im wilhelminischen Reich, Hannover 1966, S. 202.

25 Thomas Nipperdey, Interessenverbände und Parteien in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. In:
H.U. Wehler (Hrsg.), Moderne deutsche Sozialgeschichte, 5. Aull. Köln 1976, S. 381.

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