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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 203
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0205
den zur Sache Karl den Verdacht ausgesprochen, Karl wolle „das Gewicht der kirchenpolitischen Lage
nach rechts verschieben" und da wolle man doch lieber ,,auf der Route bleiben, auf der man seit Jahren
marschiere." Wie sehr sich dieser Gedanke durchgesetzt hatte, zeigte anderen Tages das Ergebnis
der abschließenden Beschlußfassung des Plenums, nämlich die Ansicht, daß „bei aller Anerkennung
der Absicht des Pfarrers Karl, den Interessen der Kirche zu dienen, seine Wege „doch zur Stärkung
der konservativen Seite und damit zur Gefährdung der kirchlich-freien Entwicklung unseres Landes
ausschlagen werde," (Zitate aus „Freiburger Zeitung" Nr. 104 vom 17.4. 1909, „Von der Landtagswahl
", S. 1 und 2. Die mit 67 gegen 3 Stimmen beschlossene Stellungnahme zeigt, in welch erschreckender
Weise im Zeitalter der Nähe von Thron und Altar eine Plenarversarnmlung von kirchenpolitischen
Experten einer politisch-kirchenpolitischen Verwechslung aufgesessen ist; denn
„konservativ" hieß damals im Munde von Theologen = „kirchl.-positiv" und „rechts" bedeutete im
kirchlichen Sprachgebrauch „pietistisch". Das aber ist eine falsche Interpretation von Karls kirchenpolitischem
Wollen. Selbst wenn er als „Freikonservativer" politisch nach „rechts" tendierte, so wollte
er sich doch kirchenpolitisch keineswegs „rechts" eingeordnet sehen.

42 „Freiburger Bote" (Zentrum) 43. Jg. Nr. 26 vom 3.2. 1909 und Nr. 27, I vom 4. 2.1909, Titelseite.

43 „Evang. prot. Kirchenblatt für Baden", Nr. 5 vom 7. 3. 1909, S. 3. Die seit 1899 bestehende Verpflichtung
der Staatskasse zur Gehaltsaufbesserung der gering besoldeten Pfarrer regelmäßige Dotationen
zu leisten, lief Ende 1909 termingemäß aus. Ein Regierungsentwurf sah eine Verlängerung bis 1914
vor, Den Verlängerungsantrag von Konservativer und Zentrumspartei hatten die Nationalliberalen in
der II, Kammer mehrheitlich abgelehnt.

44 Raupp (wie Anm. 22) S. 13 ff.

45 „Freiburger Bote" Nr. 31J vom 16. 2.1909 und Nr.45,1 vom 25.2. 1909. Pfarrer D.Paul Klein, geb.
1871, gest. 1957, hatte beim Zentrum nicht nur regional als politischer Gegner eine schlechte Presse;
er hatte zuvor in Böhmen inmitten kathol. Umgebung eine erste evangelische Gemeinde gegründet,
galt dort als „Agitator des Evang. Bundes" und als „Los-von-Rom-Prediger"; er wurde wegen konfessioneller
Polemik mit seiner Familie aus Österreich ausgewiesen. Ab 1905 war er — später Geh. Kirchenrat
— an Luther- und Christuskirche in Mannheim tätig,

46 „Freiburger Bote" Nr. 28,1 vom 5.2.1909 (Titelseite; „Mannheim-Land").

47 „Pfälzer Bote" (Zentrum) 44. Jg. Nr. 43 vom 23.2.1909. „Freiburger Zeitung" Nr. 56 vom 26.2.1909,
1. Morgenblatt unter „Von den Landtagswahlen".

48 „Freiburger Zeitung" Nr. 58 vom 28.2. 1909 gibt das Durcheinander wieder, das durch die Kandidaturen
Klein/Karl in Schwetzingen entstanden ist; sie korrigiert im Artikel „Von den Landtagswahlen"
sowohl die (konservative) „Deutsche Reichspost", wie den „Bad. Beobachter" (Zentrum).

49 „Freiburger Bote" Nr. 45,1 vom 25.2.1909.

50 Der „Demokratisch-badische Landesbote" wird zitiert im „Freiburger Boten" Nr.78,11 vom
7.4. 1909. Unverhohlene Freude der Zentrumspresse über das Aufbegehren des evang. Pfarrers gegen
die Nationalliberalen war in der Tat unübersehbar.

51 „Freiburger Zeitung" Nr. 73 vom 15.3. 1909, 1. Morgenblatt, (Titelseite „Liberale Versammlung").

52 „Freiburger Bote" Nr. 60,1 vom 15.3. 1909, (Titelblatt: „Dr. Obkircher in Freiburg").

53 Dr. Eduard Uibel, Präsident der Ordentlichen Generalsynode schon vor 1914, wurde nach D. Helbings
Tod 1915 Präsident des Ev. Oberkirchenrats, Wirkt. Geh. Rat, Exzellenz.

54 „Freiburger Zeitung" Nr. 81 vom 23.3. 1909, (Abendblatt: „Nachtrag zur liberalen \fersammlung").

55 „Freiburger Zeitung" Nr. 85 vom 27.3. 1909, (2. Morgenblatt: „Noch ein Nachtrag zur liberalen Versammlung
").

56 „Evang. Kirchen- und Volksblatt", 50. Jg.? Nr. 16 vom 18.4. 1909, S. 127.

57 „Freiburger Bote" Nr. 89,1 vom 22.4. 1909, (Titelblatt: „Zum Fall Karl").

58 „Freiburger Bote" Nr. 82,1 vom 14.4. 1909, „Pfarrer Karl in Schwetzingen".

59 Pfr. Karls Enkelin, Frau Elisabeth Sauter, Feldberg-Bärental, gebührt verbindlicher Dank für die Gewährung
der Einsichtnahme in den Nachlaß und ihre Zustimmung zur Veröffentlichung.

60 „Freiburger Bote" 44. Jg. Nr,214,1 vom 21.9.1909.

61 Uibel hatte im Feierling-Saal Karls Ambition auf ein Landtagsmandat als „ultramontanste Kandidatur
" apostrophiert. (So „Freiburger Bote" Nr. 60,1 vom 15. 3. 1909, Titelblatt, Sp. 3). Bei zunehmendem
Wahlkampf formulierte die Breisgauer Zeitung am 12. Oktober 1909 noch schärfer: „Leider
scheinen unsere ,Karlisten* heute immer noch nicht zu merken, welch unendlich traurige und vom
evangelischen Standpunkt aus widerwärtige Rolle sie bei der Komödie spielen, die gegenwärtig vom

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