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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 243
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0245
Die 1989 vorgelegten Aussagen basieren auf gesicherten Grundlagen, obwohl zu diesem
Zeitpunkt noch einige Grundlagenarbeit fehlte. Darauf wird auch hingewiesen. Der Autor läßt
sich nicht auf Spekulationen ein. Dies bezieht sich zum einen auf die Anwesenheit von Kaiser
Caracalla in Baden-Baden (S. 55ff.)? die sich nicht eindeutig nachweisen läßt, und zum anderen
auf Aquae als Militärstandort (S. 32ff.). Bauinschriften belegen zwar die Anwesenheit der
Cohors VII Raetorum und der Cohors XXVI Voluntariorum Civium Romanorum jeweils bei
Bauprojekten, beweisen aber keine ständige Präsenz einer Militäreinheit. So schreibt er S. 32:
??Ob den Römern überhaupt der enge Taleinschnitt genug Platz für die Errichtung eines nach
üblichem Schema gebauten römischen Kastells geboten hat, erscheint ebenfalls fraglich." Gerade
zu diesem Punkt haben die jüngsten Grabungen neue Erkenntnisse gebracht, Als zuständiger
Konservator der Karlsruher Außenstelle des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg
leitete Schallmayer u. a. auch die Grabungen auf dem Rettig, die von 1991 bis 1994 stattfanden
und mittlerweile den Nachweis für den Standort des Militärlagers erbrachten. (Vgl, Archäologische
Ausgrabungen B.-W. 1991, S. 330ff.; 1992 & 138ff.; 1993, S. 129ff.; 1994 S. 117ff.).
In der Reihe „Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg: Der Stadtkreis Baden-
Baden" (1995) behandelt Egon Schallmayer im Kapitel „Vor» und Frühgeschichte" (79—104)
ab S, 85 „Aquae — das römische Baden-Baden (mit Kartenbeilage)". Er beurteilt die Ergebnisse
S. 87 wie folgt: „Man kann sagen, daß der archäologische Fundort Baden-Baden durch
die neuen Erkenntnisse entmythologisiert wurde, indem die immer wieder mehr oder weniger
begründet vorgetragenen diversen Forschungsansichten nun klargestellt, berichtigt oder bestätigt
werden konnten. Das Bild des römischen Aquae hat also erheblich an Konturen gewonnen
." Dies bezieht sich auch auf die Funktion des „Reitig~Areals% das in der Vergangenheit
als Verwaltungsmittelpunkt der „Civitas Aquensis" vermutet wurde (vgl. Führer S. 58 f) und
nun gesichert ist. Diese neuen Funde und Befunde müssen bei einer Neuauflage Berücksichtigung
finden. Mechthild Michels

Gabriele Weber-Jenisch, Museum für Stadtgeschichte Breisach am Rhein. Führer durch
die Dauerausstellung. Selbstverlag der Stadt Breisach 1993. 178 S., 104 färb. Abb.

„Grenze einst war ich den Galliern, nun bin ich Brücke und Tor .. Dieser Beginn einer Inschrift
an dem von Vauban 1670—1675 errichteten Brei sacher Rheintor findet sich auf der
rückseitigen Umschlagseite des neuen Museumsführers der Stadt wieder. Er wurde zwei Jahre
nach der Eröffnung des neugestalteten „Museums für Stadtgeschichte" in diesem historischen
Gebäude der barocken Stadtbefestigung Breisachs von der Archäologin Gabriele Weber-Jenisch
vorgelegt. Bei der Gestaltung des Buches hat die Bearbeiterin die bei der Museurnsein-
richtung bewährte Zusammenarbeit mit dem Graphic-Design-Büro Manz aus Breisach fortgeführt
. Die meisten Beiträge wurden von ihr selbst eingebracht. Texte von Peter Hering zu den
Themen Münster und Wallfahrt sowie von Carl Helmut Steckner zum Festungsbauwerk sind
im Inhaltsverzeichnis entsprechend gekennzeichnet. Alle Beiträge sind kurz und allgemeinverständlich
gehalten. Da ihnen Literaturhinweise angefügt sind, erübrigte sich eine gesonderte
Literaturliste am Ende des Buches.

Dem Anspruch Breisachs, seit 1950 erste Europastadt zu sein, wird der Museumsführer dadurch
gerecht, daß jedem Beitrag eine Kurzfassung in englischer und französischer Sprache
beigefügt ist.

Da in der Dauerausstellung des Museums alle wesentlichen Aspekte der Stadtgeschichte
vereinigt sind, bietet der Museumsführer gleichzeitig auch einen guten Uberblick über die
Breisacher Geschichte. Somit ist das Buch eine gute und vor allem kürzer gefaßte Alternative
zur dreibändigen Stadtgeschichte von Günther Haselier, die im übrigen inzwischen vergriffen
ist. Museumsleiter und Stadtarchivar Uwe Fahrer hat mit dem neuen Museumsführer einen
guten Griff getan. Mechthild Michels

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