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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 244
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0246
Ebringen. Herrschaft und Gemeinde. Bd. I. Hrsg. von Clausdieter Schott und Edmund
Weeger im Auftrag der Gemeinde Ebringen. Rombach-Verlag, Freiburg i.Br. o. J. (1994).
390 S., Abb., Faksimilia, Färb tafeln, Karten, zwei Pläne im Anhang.

Ortschroniken haben Konjunktur, in Baden vielleicht mehr noch als in anderen Bundesländern
; doch wenige Gemeinden dürften sich rühmen können, daß ihnen ein kleines Autorenteam
— J. Klug, C. Schott, E. Weeger, H. Kleiber, H. Löffler — eine ähnlich solide, gut lesbare
, reich illustrierte, immer wieder problematisierende Darstellung geschenkt hat. Im
vorliegenden ersten Band ergänzen sich überaus vorteilhaft längsschnittartig gearbeitete Beiträge
(vom Frühmittelalter bis ins 19. Jahrhundert) und eher strukturgeschichtlich ausgerichtete
Querschnitte. Der größte Teil des Bandes wurde von C. Schott, Rechtshistoriker in Zürich
und einer der besten Kenner dieses Raumes, erarbeitet.

Was Klima, Bodengüte und Lage angeht, ist Ebringen wie kaum ein anderer Ort im Breisgau
begünstigt, wofür schon in der Völkerwanderungszeit die Alemannen einen Blick hatten. Es
verwundert nicht, daß viele Klöster hier begütert waren und Ebringen der älteste urkundlich
erwähnte Ort des Oberrheingebietes ist. Die Autoren haben in mustergültiger Weise ein breites
Spektrum von Quellen erschlossen und dem Leser zugänglich gemacht. Das gilt für den archäologischen
Befund, für die vielfältigen schriftlichen Quellen (lateinische Texte wiederholt mit

_ _ •• _

Faksimile, Transkription, Ubersetzung und Interpretation — eine Fundgrube nicht nur für
Schüler und Studierende), für den Bereich der Namenkunde (mit einem ausführlichen historischen
Namenverzeichnis), für Wappen und Siegel, Grenz- und Grabsteine (auch diese mit Abbildung
und Transkription der nicht immer leicht zu lesenden Inschriften).

Darüber hinaus veranschaulicht der Band die Geschichte der Erforschung unseres Raumes:
In Ebringen wurde, erstmals in Südbaden, ein Gräberfeld systematisch untersucht und von H.
Schreiber 1825/26 gewissenhaft dokumentiert. Der Band schlägt auch eine Lösung für die
vieldiskutierte Frage nach dem Wozu und Woher der vier Ebringer Steinkreuze vor: Ausführlich
werden die Quellen und der Brauch erörtert, Sühnekreuze zu setzen; durch Erschließung
einer bislang unausgewerteten Quelle im Gemeindearchiv Ebringen (!) wird sehr wahrscheinlich
gemacht, daß die Kreuze in keinerlei Zusammenhang zur Ebringer Kirchweih von 1495
stehen, daß es sich eher um ursprünglich an unterschiedlichen Orten innerhalb der Gemarkung
gesetzte Bann- bzw. Grenzmale handelt. Die Darstellung des Weinbaus in Mittelalter und
Neuzeit gilt nicht nur für Ebringen; erläutert werden die Arbeiten im Laufe des Winzerjahres,
Abgaben, Betriebsflächen, ferner zwei Quellen in einem Textanhang.

Der Band wird durch Register der Personen- und der Ortsnamen erschlossen. Wünschenswert
für den hoffentlich bald erscheinenden Band 2 ist ferner ein Sachregister zum Gesamtwerk
; denn nicht nur dem Laien dürften manche Begriffe wenig vertraut sein, die hier innerhalb
der Darstellung verständlich erläutert werden, z. B. Bann wart, colonus, Eid, Frondienst,
(Leib)Fall, servus, villa. Norbert Ohler

Gerda Hassencamp, Wegkreuze, Bildstöckle und Hofkapellen im Elztal. Von Suggental bis
Oberprechtal und Glottertal. Waldkircher Verlag, Waldkirch 1990. 108 S. 100 Abb.

Jahrelang war Gerda Hassencamp auf der Spur von Zeugnissen religiöser Volkskunst im Elz-
und Glottertal. Sie fand Heiligenfiguren in Haus Wandnischen, Hofkapellen, Bildstöckle und
Kruzifixe. Besonders typisch für die Gegend sind reichgeschmückte hohe Holzkreuze mit
Rückwand und Dach. Anlaß zur Errichtung dieser Denkmäler waren freud- und leidvolle Ereignisse
in den Stifterfamilien oder einfach das alte Herkommen der Landschaft, daß zu jedem
Haus ein Heilszeichen gehört. Die Autorin fotografierte die Objekte und notierte, was sie sehen
, lesen oder erfragen konnte. Einen Teil ihres reichen Materials publizierte sie in einem
ansprechenden Bändchen. Die vollständige Dokumentation hinterlegte sie in Archiven: was
das Glottertal betrifft im Institut für religiöse Volkskunde der Universität Freiburg, den Anteil

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