Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 7
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0009
Heinrich Schreiber, der Freiburger Lokalhistoriker
von Rang, war es, der 1828 in seiner Rede über
„Kaiser Maximilian I. auf dem Reichstag zu Freiburg
im Jahre 1498" das in den städtischen Chroniken
nur am Rande erwähnte und fast vergessene
Ereignis erstmals wieder in Erinnerung gerufen hat.
Anlaß dazu war die Feier des lOOsten Geburtstages
Großherzog Karl Friedrichs von Baden, und nicht
von ungefähr hatte sich Schreiber die Gestalt des
Kaisers zum Thema gewählt. Wie der Stadtgründer,
der Zähringerherzog Konrad, so führte Schreiber
aus, habe Maximilian Freiburg und den Breisgau
ganz besonders geliebt und gefördert, und nicht
anders habe Karl Friedrich gehandelt, nachdem die
Stadt 1806 von den Habsburgern an das Haus Baden
gefallen war. Schreibers Argumentation ist von
der Stadt gerade in den Anfangsjahren der badischen
Herrschaft gern benutzt worden, um dem neuen
Stadtherrn in der Form des Herrscherlobs die Forderung
zu unterbreiten, Freiburg - wie angeblich
seine Vorgänger - ganz besonders zu fördern.

Wie hier Geschichte als Instrument städtischer
Politik eingesetzt wurde, das erwiesen die begleitenden
Forschungen zur Zähringer-Ausstellung, die
das Stadtarchiv gemeinsam mit der Abteilung Landesgeschichte
des Historischen Seminars der Universität
1986 im Kirchenschiff des Augustinermuseums
gezeigt hat. Bei der Beschäftigung mit den
Zähringern und ihrer Wirkungsgeschichte waren
damals bereits auch die Habsburger in den Blick
geraten, insbesondere Maximilian I. Durch die von
ihm veranlaßten Forschungen über die „Altfordern
" des habsburgischen Hauses wurden die Zähringer
als Habsburgervorfahren entdeckt. Mit den
genealogischen Forschungen hatte der Kaiser den
Freiburger Stadtschreiber Jakob Mennel betraut,
den er auf dem Reichstag 1498 kennengelernt hatte
. Mennel war der „Manager" dieser Reichsversammlung
, der für den reibungslosen organisatorischen
Ablauf mitverantwortlich war - eine heikle
Aufgabe. Denn der Reichstag war für Freiburg ein
prestigeträchtiges Großereignis.

Seit Heinrichs Schreibers Beitrag von 1828 ist
über den Reichstag von 1497/98 nichts Weiterführendes
mehr geschrieben worden. Der erste Band

der jüngst erschienenen dreibändigen Stadtgeschichte
bietet zwar den neuesten Stand der Forschung
, doch komprimiert auf wenige Seiten. So
erschien es sinnvoll, die 500-Jahr-Feier 1998, zu der
die Stadt eine Reihe von Festveranstaltungen plante
, zu nutzen, um die Geschichte der Maximilianszeit
für Freiburg und den Reichstag eingehender
zu erforschen. Vom Stadtarchiv allein wäre diese
Aufgabe innerhalb so kurzer Zeit nicht zu bewältigen
gewesen. So bewährte sich wieder einmal die
gute Zusammenarbeit mit jenen Wissenschaftlern
aus Freiburg und andernorts, die sich schon mehrfach
bei Projekten des Stadtarchivs engagiert und
wesentliche Beiträge zur Erforschung der Freiburger
Stadtgeschichte geleistet haben. Die Ergebnisse
des erneuten Engagements werden mit diesem Band
vorgestellt, der in seinem ersten Teil 17 Aufsätze
zu Reichstag und Stadt enthält, darunter in erweiterter
Fassung alle Vorträge, die in der Vortragsreihe
des Festprogramms in den Monaten Januar bis
Mai 1998 gehalten worden sind. Der zweite Teil des
Bandes bringt den Katalog zur Ausstellung mit der
Beschreibung der Exponate. Den Autoren gilt ein
herzlicher Dank.

Mit der Ausstellung, in deren Mittelpunkt die
faszinierende Gestalt Kaiser Maximilians I. steht,
ist das Stadtarchiv erneut Gast im Augustinermuseum
. Es war der Wunsch der Stadt, diese Ausstellung
im Kirchenschiff des Museums zu zeigen,
um dem außergewöhnlichen Anlaß und der Bedeutung
der Ausstellung auch im äußerlichen Ambiente
gerecht zu werden. Es ist der Direktorin des
Museums Frau Dr. Saskia Durian-Ress Dank zu
sagen, daß Sie hierzu ihr Einverständnis gegeben
hat.

Dank gebührt in besonderem Maße den Mitarbeitern
der Museumswerkstätten und der Restaurierung
, von denen die Herren Peter Blattmann,
Peter Krichel, Christoph Müller, Axel Mattes und
Christoph Waller stellvertretend für alle angeführt
seien. Das Stadtarchiv hat von ihnen erneut, wie
schon 1986, wertvollste Unterstützung erfahren;
ohne sie hätte die Ausstellung in ihrer technisch
aufwendigen Form nicht realisiert werden können.
Beeindruckend war bei dieser Zusammenarbeit


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