Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 24
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0026
Sven Lembke - Kaiser Maximilian I

Abb. 7 Venezianische Gesandte bitten Kaiser Maximilian um Frieden.

Es handelt sich bei dieser Abbildung um das Titelbild einer Schrift Huttens,

in der er Maximilian zur aggressiven Kriegsführung gegen die Venezianer aufforderte.

traf. Durch diesen Krieg definierten sich die Eidgenossen
als reichsferne Landschaft. Diese Bestimmung
war insofern brisant, als sie direkte Nachbarn
und ehemalige Untertanen Habsburgs waren
.42 In dem Maße, wie infolge der Reichsreform
Forderungen an die Reichsmitglieder gestellt wurden
, waren die Eidgenossen umgekehrt bereit, ihre
Selbständigkeit militärisch zu ertrotzen. An dem
Freiburger Reichstag 1498 beteiligten sie sich zwar
noch, aber sie schlugen dort bereits eine Integration
in die neue, anspruchsvollere Reichsverfassung
aus. Im Jahr darauf führten sie anläßlich einer Auseinandersetzung
um Teile des Churer Kirchenlandes
Krieg gegen den habsburgischen Kaiser. Die
militärischen Auseinandersetzungen endeten allesamt
mit eidgenössischen Siegen; am 22. September
wurde in Basel ein Frieden geschlossen, der die
eidgenössische Distanzierung vom Reich zur
Grundlage hatte.

Das größte literarische Echo erregte Maximilian
mit einem Krieg, der keiner wurde. Maximilians
Dichter warben und sangen für einen Kreuzzug europäischer
Fürsten unter kaiserlicher Führung.
Doch war nur die literarische Feindschaft gegen die
Türken doktrinär. Faktisch konnte Maximilian erfreut
zusehen, wenn die Venezianer 1499 von den
Türken bekriegt wurden. Allerdings blieb das os-
manische Reich im europäischen Adelskosmos
grundsätzlich ein Fremdkörper. Denn es gab keine
Möglichkeit, die Türken als Nichtchristen in die
normale dynastische Konkurrenz zu integrieren.

Abb. 8 Maximilian zückt sein Schwert, um sich gegen Papst
Julius II. zu verteidigen. Geradezu karikaturistisch ist die
Darstellung des Papstes, den man nur an seiner Tiara erkennt,
der sonst aber wie ein ritterlicher Kämpfer gekleidet ist. In der
Bildmitte steht rechts vom Papst der französische König mit
dem Lüienschild und zur Linken Maximilians der englische
König. Der Löwe im rechten Bildeck könnte ein Hinweis auf
die Markusstadt Venedig sein. Die Anordnung der Figuren
spiegelt die Konstellation von Freund und Feind wider.

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