Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 62
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0064
Abb. 6 Friedrich der Weise von Sachsen; Jugendbildnis eines unbekannten Meisters. - Als Kurfürst
war Friedrich auf dem Freiburger Reichtstag Mitglied des Ständeausschusses, der direkt mit dem
König verhandelte. 1505 wurde er als Vertreter der von Berthold von Henneberg vorangetriebenen
Reformbemühungen an die Spitze des Reichsregimentes berufen.

Mosbach) und Markgraf Friedrichs V. von Bran-
denburg-Ansbach sowie die Repräsentanten der
Reichsstädte Ulm, Straßburg und Augsburg angehörten
.

Es wurden also neben dem Rathaus weitere Tagungsräume
benötigt, die zum Teil speziell hergerichtet
werden mußten, nicht zuletzt weil Rangfragen
, die in Präzedenz- und Sessionsstreitigkeiten
ausarten konnten, bei solchen Zusammenkünften
eine große Rolle spielten. Sie mußten bei der Sitzordnung
sorgsam berücksichtigt werden, da sonst
Teilnehmer, die sich benachteiligt fühlten, fernblieben
oder unter Protest auszogen. Eine „ungeschickte
Stube" brachte am 13. Juli 1498 eine Sitzung zu
Fall, bei der eine Gesandtschaft des polnischen
Königs mit einem Gesuch um Hilfe gegen die Türken
gehört werden sollte. Die Fürsten bemerkten,
daß die Kurfürsten erhöht und sie somit gleichsam
zu deren Füßen saßen. Das aber „wollten sy nit
tun." Die Versammlung mußte vertagt werden, bis
der Höhenunterschied zwischen den Bänken beseitigt
worden war.22

Ein zögerlicher Beginn des Reichstags

Anders als vorgesehen blieb der Zuzug zum Reichstag
nach Freiburg zunächst mäßig. Am 11. Oktober
, also 12 Tage nach dem angesetzten Tagungsbeginn
in Freiburg, mußten Bürgermeister und Rat
ihren Reutlinger Kollegen auf deren Anfrage schreiben
, daß der Reichstag immer noch nicht begonnen
habe. Kurfürsten und Fürsten hatten zwar ihre
Quartiere reservieren lassen, doch war noch niemand
von den hohen Herrschaften persönlich in
der Stadt erschienen.23 Es war offensichtlich, daß
es keiner der Wormser Reichstagsteilnehmer nach
dem Abschied am 23. August 1497 sonderlich genau
mit dem Beschluß nahm, „von stunt an hindann
gein Fryburg" aufzubrechen.24 Viele Stände und
deren Botschafter scheinen es vorgezogen zu haben
, von Worms aus, wo man immerhin schon seit
dem 9. April verhandelt hatte, erst einmal nach Hause
zu reisen, die heimischen Verhältnisse zu regeln,
zu berichten oder neue Instruktionen einzuholen.
Selbst der Mainzer Kurfürst, Erzbischof Berthold,

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