Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 69
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0071
Ulrich Ecker - Organisation und Ablauf des Reichstags

begonnen.54 Mennel nutzte die Chance des Reichstags
. Er bewährte sich nicht nur in den mit seinem
Stadtschreiberamt verbundenen Aufgaben, sondern
übernahm auch die Niederschrift eines oder des
Reichstagsprotokolls. Die Rolle des Protokollanten
öffnete ihm Türen. Sie sicherte ihm Zutritt zu
den politischen Beratungen, machte ihn zweifellos
zu einer gefragten und bekannten Figur des
Reichstagsgeschehens. Es gelang Mennel überdies,
Zugang zum König zu bekommen und mit Maximilian
auch einen privaten Gesprächskontakt anzuknüpfen
. Am 23. Juli 1498 übersandte er Maximilian
eine kleine gelehrte „Disputatio" über die
rechtliche Zulässigkeit des Spiels, wenn darin nicht
das Glück, sondern wie beim Schachspiel die geistige
Leistung des Spielers ausschlaggebend sei.

Die Unterbringung der Reichstagsgäste

Zunächst waren allerdings andere Aufgaben zu lösen
. Es galt im Zusammenwirken mit den zuständigen
Stellen des Reiches sowie mit Marschällen und
Fourieren der einzelnen Stände die Organisation der
Versorgung, die Lösung der Quartierfrage und die
Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung auf
den Weg zu bringen. Die Zuweisung der Unterkünfte
war Aufgabe des Reichsmarschallamts.

Untermarschall Heinrich von Hungerstein teilte
die ihm von der Stadt als verfügbar gemeldeten
Quartiere unterschiedlicher Größe und Qualität je
nach Rang und Umfang der Delegationen den
Reichstagsgästen, die sich bei ihm zur Reservierung
meldeten, zu. Anfragen wie die des Herzogs von
Württemberg, die direkt an die Stadt gerichtet waren
, wurden mit einem Hinweis auf die Zuständigkeit
des Marschalls an Hungerstein weitergeleitet.55
Daß die würzburgischen Gesandten den Unterkunftsbedarf
ihres Bischofs im April 1498 über
Kurfürst Berthold von Mainz und Graf Adolf von
Nassau an den Untermarschall melden,56 mag mit
dem Wunsch zusammengehangen haben, der Anfrage
größeren Nachdruck zu verleihen.

Die Reichstagsgäste brachten an den ihnen zugeteilten
Häusern ihre Zeichen, also wohl ihre Wappen
, an. Von diesem Usus ist in Freiburg anläßlich

eines Zwischenfalls zu hören, als nämlich im September
1497 ein solches Wappen - das der Herren
von Staufen - von der Tür des Quartiers abgerissen
wurde und eine Untersuchung des Frevels durch
die Heimlichen Räte eingeleitet werden mußte.57

Um die Bereitstellung der Quartiere und Betten
selbst kümmerte sich der Marschall nicht. Für
ein ausreichendes Angebot zu sorgen, war Aufgabe
der Stadt. Dieser teilte er lediglich die Anzahl
noch benötigter Betten mit.58 In der bereits
erwähnten „abred und Ordnung" vom 15. September
1497 waren die Bewohner der Stadt, natürlich
auch die Gastwirte, verpflichtet worden, alle Bet-

Abb. ij Lorenz von Bibra,
Bischof von Würzburg;
Holzschnitt aus „De origine
Francorum", Mainz ijij.
- Bischof Lorenz genoß bei
Maximilian I. und den
Reichsfürsten hohes Ansehen.
Davon zeugt auch seine
Berufung in den Ständeausschuß,
mit dem der König auf dem
Freiburger Reichtstag
verhandelte.

69


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0071