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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 82
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0084
Abb. 22 Herolde und Fahnenträger
ritten beim Einzug in die Stadt
den Reichstagsteilnehmern voraus.
Auch in der Holzschnittfolge
„ Triumphzug Kaiser Maximilians I."
sind Reiter, die Standarten mit den
Wappen der habsburgischen Lande
tragen - hier neben Saulgau und
Bregenz das Wappen der Grafen von
Freiburg ein wesentliches Element.

von Bayern-Landshut. Offenbar wurde für die Reise
der Weg über den Schwarzwald gewählt, denn -
wie bereits erwähnt - die Vertreter der Stadt, nämlich
alter und neuer Bürgermeister, Obristmeister
und zwei Zunftmeister sowie der Stadtschreiber
ritten der Königin zum Empfang nach Kirchzarten
entgegen. Vom Schwabentor aus wurde Bianca mit
großem Geleit, das dort wegen der Verspätung bis
in die Abendstunden gewartet hatte, in feierlicher
Prozession durch die Stadt zum Predigerkloster
eskortiert. Für diesen Fall eines .nächtlichen Eintreffens
hochgestellter Reichstagsgäste hatte der Rat
durch die Bauherren Feuerpfannen und Stangenkerzen
in genügender Zahl bereitstellen lassen.114
Zur Begrüßung am Schwabentor waren wahrscheinlich
auch der Erzbischof von Mainz und Graf
Adolf von Nassau erschienen, hatte Stadtschreiber
Mennel doch ausdrücklich zu ihrer Unterrichtung
über die Verspätung der Ankunft von Kirchzarten
nach Freiburg zurückreiten müssen. Im Predigerkloster
, und zwar wahrscheinlich im Garten des
Klosters wie seinerzeit beim Empfang Philipps des
Schönen,115 erfolgte die Überreichung der Geschenke
.

Maximilian ließ sich mit der Ankunft in Freiburg
zum Verdruß der Reichsversammlung, die
mehrere Male wegen seines Ausbleibens mit dem
Auseinandergehen gedroht hatte und auf der schon
Gerüchte über eine Verlegung nach Konstanz oder
Köln umliefen,116 aus unterschiedlichen - echten
und vorgeschobenen - Gründen bis zum 18. Juni
1498 Zeit. Erst am 11. April brach er in Innsbruck
auf. Spätestens am 4. Mai war er in Ulm, wo er sich
angeblich wegen der Regelung der Herrschaftsverhältnisse
im Herzogtum Württemberg länger als
geplant aufhalten mußte. Die Weiterreise, zu der
sich Maximilian schließlich am 21. Mai aufraffte,
führte ihn über Ehingen (22. Mai), Reutlingen (26.
- 29.Mai), die Klöster Einsiedel bei Kirchentellinsfurt
(29. Mai) und Bebenhausen (30. Mai), Rottenburg
(3. - 9.Juni) und Horb (10. Juni) nach Kenzin-
gen (15. Juni).117 In die Stadt Kenzingen im nördlichen
Breisgau wurden bestimmte Fürsten zur Begleitung
des Königs nach Freiburg am 18. Juni beschieden
.118 Die übrigen Reichstagsteilnehmer ritten
dem König vor den Toren Freiburgs entgegen.

Der feierliche Einzug des Reichsoberhaupts in
die Tagungsstadt, bei dem ihm Stände und Stadtvertreter
Geleit bis zu seiner Herberge gaben, war
ein Zeremoniell, das sich aus antiken Wurzeln entwickelt
und im Mittelalter große Bedeutung hatte.
Die Feier des „Adventus Regis" hatte konstante
Teile und variable Teile. Zu den immer wiederkehrenden
Elementen gehörten die Begrüßung vor der
Stadt, der Einritt des Königs unter einem Baldachin
im Rahmen einer festlichen Prozession und die
Überreichung von Geschenken.119 Am Einritt nahmen
alle anwesenden Fürsten und Herren oder de-

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