Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 83
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0085
Ulrich Ecker - Organisation und Ablauf des Reichstags

ren Botschaften sowie die Vertreter der Städte samt
Gefolge, Herolde und zahlreiche Bewaffnete in
hierarchischer Ordnung gegliedert teil. Aber diese
Ordnung hatte ihre Tücken. In Freiburg kam es
über einer Frage der Präzedenz bei der Einzugsordnung
zum Konflikt zwischen Herzog Georg
von Bayern-Landshut und Herzog Albrecht von
Sachsen, der an der Spitze des Zuges ritt. Der
Sessionsstreit zwischen Bayern und Sachsen war im
übrigen nicht neu und sollte auch bei künftigen
Reichstagen noch ausgetragen werden.120 Wegen
seiner vermeintlichen Zurücksetzung verweigerte
Herzog Georg die Einreihung in die Prozession
überhaupt und setzte sich zum Zeichen des Protests
mit seinem Gefolge an das Ende des Zuges,
sogar noch hinter die Repräsentanten der Stadt Freiburg
.121 Das Freiburger Empfangskomitee, dessen
Zusammensetzung demjenigen bei der Einholung
der Königin entsprach, wird den König vor der
Stadt erwartet und sich nach vollzogener Begrüßung
, Glückwunsch- und Dankesworten in den
Festzug sozusagen als Nachhut eingereiht haben.
Da die Annäherung des Königs aus Norden von
Kenzingen her erfolgte, dürfte der Empfang wohl
vor dem Münchstor an der Neuburg-Vorstadt stattgefunden
haben. Von dort zog die Kavalkade „den
graben hinumb zu den predigern",122 wobei der
König durch einen von vier adligen Herren getragenen
Baldachin beschirmt wurde.123 Diese Wegbeschreibung
in den Quellen schließt merkwürdigerweise
den Zug durch die große Marktstraße
(heute Kaiser-Joseph-Straße) aus, die doch wegen
ihrer Breite für solch ein Defile besonders geeignet
gewesen wäre und zudem als Hauptachse durch das
Stadtzentrum beste Gelegenheit zur Demonstration
von Macht und Größe vor dem Volk geboten
hätte. Das ist umso erstaunlicher, als hinter dem
„Adventus" nicht zuletzt die Idee stand, monarchi-

Abb. 23 Wiederholt kopiert wurde ein Porträt Maximilians I.
von der Hand Bernhard Strigels, das den König in der Pose
des Herrschers mit Rüstung, Reichsinsignien
und Orden vom Goldenen Vlies darstellt.
Porträt eines unbekannten Meisters nach Strigel.

83


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0085