Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 99
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die erlauchten Gäste bei ihrer Ankunft zu begrüßen
, so etwa die Königin Bianca Maria am 29. Mai
1498, den päpstlichen Legaten Lionello Chierigato
und die Bischöfe von Würzburg und Eichstätt am
1. Juni beziehungsweise am 3. Juni 1498, worüber
Mennel uns bemerkenswerte Aufzeichnungen hinterlassen
hat.46

Am 1. August 1498 widmete Mennel Maximilian
I. seine lateinische „Disputatio", ob das Schachspiel
nach kanonischem und römischen Recht erlaubt
sei;47 er bejaht diese Frage mit dem Argument,
daß es sich beim Schach nicht um ein Glücksspiel
handele. Mennel unterschreibt seine Widmung unter
anderem als „alumnus utriusque iuris" (Student
beider Rechte), wobei anzumerken ist, daß die Studenten
der Rechte als Teil ihres Studiums derartige
Disputationsleistungen zu erbringen hatten.

Das Thema des Schachspiels hat Mennel auch
in der Folge nicht losgelassen. 1507 erschien in
Konstanz bei Hans Schäffeler sein „Schachzabel",48
das 1520 in Oppenheim bei Johannes Köbel und
1536 in Frankfurt/Main bei Christian Egenolff
nachgedruckt wurde.49

Die angeknüpften Beziehungen zu Maximilian
eröffneten Mennel eine aussichtsreiche Zukunft.
Bereits am 10. April 1500 trägt Mennel in amtlicher
Eigenschaft in das Protokollbuch des Rates ein:
„Als Ich Jacob Mennel stattschriber vff hüt urlob
gebetten und mich In yr schütz und schirm als
Burgern beuolchen, ist mir antwort worden, ein ratt
hab min Meynung verstanden, und zwar nit gern
wellen, weil das ich mit wesen bej inen haben mocht,
den sy klagen nüt ob mir, so hören sy och das Ich
nüt ab inen clag und solich fruntlich embietten
nimpt ain ratt von mir ze danck an."50 Am 3. Juli
1500 schied Mennel endgültig aus dem Dienst aus.
Er selbst notierte gleichsam als letzte Amtshandlung
in das Ratsbuch: „Vff disen tag hab ich Jacob
Mennel Min statt schriber eid vffgeben, der cantzlej
bucher vnd der laden rechnung geben vnd fruntlich
abscheid genommen."51

Vermutlich über die königlichen Beziehungen
dürfte Jakob Mennel um diese Zeit Kanzler des Jo-
hanniterordens in Heitersheim geworden sein. Die

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Quellen über diese seine Tätigkeit liegen einstweilen
noch im Dunkeln. Sicher ist, daß er am 2. Januar
1501 einen Brief für den Johannitermeister der
deutschen Zunge Graf Rudolf von Werdenberg geschrieben
hat.52 Sein Amt dürfte er bis an sein Lebensende
versehen haben. So teilten am 4. Mai 1517
Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg dem
Komtur Johannes von Hattstein zu Freiburg und
Heitersheim mit, daß sie bezüglich der Ablösung
eines Kornzinses mit seinem Kanzler Dr. Jakob eine

Abb. 2 Titelblatt der 1536 bei
Christian Egenolfin Frankfurt
gedruckten Ausgabe von Jakob
Mennels „Schachzabel".

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