Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 101
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0103
Karl Heinz Burmeister - Dr. Jakob Mennel

ans Mennels „Chronica Habspurgensis nuper
Rigmatice edita" (Konstanz, bei Hans Schäffeler,
1507) entstanden, in der er über sich selbst festhält:
„Der hohen schul zu Freiburg gesessen".63 Mennel
hatte also auch nach 1507 seine Freiburger juristische
Professur inne; und er wohnte auch nach wie
vor in Freiburg, das ihm zur zweiten Heimat geworden
war, wahrscheinlich im Haus „zum Büffel
" (Rathausgasse 29).64

Vermutlich im Jahre 1508 verfaßte Mennel in
deutscher Sprache seine Schrift „Das ist der Passion
In form eins gerichtshandels, darin Missiven,
Kauffbrieff, Urtelbrieff vnd anders gesteh sein,
kurtzweillig vnd nütz zuo lesen", die dann 1514
durch Johannes Adelphus im Druck herausgegeben
wurde (Straßburg, bei Johannes Grüninger,
1514 und 1517; weitere Auflagen in München bei
Hans Schobser 1516,1518 und 1523 sowie in Landshut
bei Johannes Weissenberger 1520). Die mit
Holzschnitten überreich illustrierte Passion Christi
wird an Hand von lehrhaften Musterformularen
dargestellt.65

Für die folgenden Jahre von circa 1508 bis 1513
wissen wir Mennel auf Forschungsreisen in Osterreich
, in der Schweiz und in Italien.66 Am 26. März
1509 forderte Maximilian aus Breda von der Stadt
Freiburg, sie solle Mennel zu ihm nach Worms
schicken.67 Die Stadt antwortete am 17. April,
Mennel halte sich in Osterreich auf.68 1510 wurde
Mennel von Maximilian zur Statthalterin Margarete
in die Niederlande geschickt.69

In die folgenden Jahre fallen dann die großen
genealogischen Arbeiten Mennels, die schon mit der
„Chronica Habsburgensis" von 1507 eingesetzt
hatten70 und jetzt in ganz großem Stil fortgeführt
wurden. Diese Arbeiten beginnen 1513/14 mit dem
Heiligenkalender für den St. Georgsorden, dem ein
„Affter Kalender" habsburgischer Heiliger und
Seliger sowie ein Verzeichnis der „Begrebnussen"
der Habsburger angefügt ist.71

Die wiederholt von Mennel selbst wieder verworfenen
genealogischen Abstammungsthesen der
Habsburger von einem Heiden Abraham, von den
Merowingern,72 von den Trojanern erhielten ihre
endgültige Form in der 1512/17 verfaßten sechs-

bändigen „Fürstlichen Chronick, genannt Kayser
Maximilians Geburtsspiegel".73 Die Reinschrift der
vom sogenannten „Mennelmeister" reich illustrierten
Bände ist Band für Band vom Freiburger
Kartäuserprior Gregor Reisch beglaubigt worden.74
Noch vor der Beendigung seines Lebenswerkes
über die Genealogie der Habsburger schrieb Mennel
1515 auch einen-in französischer Sprache über-

Abb. 4 Christus vor dem
Hohenpriester Annas.
Holzschnitt aus Mennels
„Passion in form eins
gerichtshandels".

101


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0103