Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 160
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Thomas Zotz - Der Reichstag als Fest

Abb. 12 Trompeter und Pauker im
Triumphzug Kaiser Maximilians.
Holzschnitt. Der Triumphzug
Kaiser Maximilians I.

späte Zeitpunkt des Einritts mag der Grund gewesen
sein, weshalb Maximilian sich für den kürzeren
Weg und damit auch kürzeren Ablauf, dieser
Reichstagsfeierlichkeit entschieden hat. Sie war
nicht nur durch die Farbigkeit von Kleidung und
Fahnen der vielen hundert Einreitenden, sondern
auch durch die Musik der Trompeter und Pauker
geprägt, die inmitten des königlichen Hofgesindes
und vor den Herolden ritten, wie sie in dem 1516 -
1518 entstandenen Triumphzug Maximilians dargestellt
sind (vgl. Abb. 12).102 Wie von der Beschreibung
des kaiserlichen Einzugs in Augsburg 1530
her zu schließen, ritt Maximilian nach Betreten der
Stadt unter dem Himmel, den die vier vom Rat erwählten
strengen und vesten Adligen, die Ritter
Hans von Reischach und Kaspar von Blumeneck
und die Junker Hans Jakob und Melchior von
Falkenstein trugen - für die Zuschauer in Freiburg
ein nachhaltiges Bild von dem unter städtischem
„Himmel" eingeholten König.

Zum Predigerkloster, dem traditionellen Aufenthaltsort
herrschaftlicher Besucher Freiburgs im
15. Jahrhundert und damaligen Ziel des Einritts,103
gehörte nicht nur der 1442 Staunen erregende Maulbeerbaum
mit seiner Einrichtung für höfische Tafelmusik
aus luftiger Höhe, sondern auch und in
erster Linie als eigener, in städtischer Verantwortung
stehender Flügel das später so genannte Kaiserhaus
, ein repräsentativer Wohn- und Empfangsbau
mit einer, folgt man dem großen Sickinger-Plan,
Arkadenfront nach Westen. Vgl. die Ansicht der
Klosterbauten in Abb. 13\ Dominikanerklöster
dienten in jener Zeit auch andernorts als herrschaftliches
Quartier, etwa in Konstanz für die Königin
Bianca Maria auf dem Reichstag von 1507, während
Maximilian im Bischofshof unterkam104, hier in
Freiburg bestand indes mit dem in der Verantwortung
der Stadt liegenden Kaiserhaus eine besondere
Residenz, die offenbar nur lose mit dem Predigerkloster
verbunden war. Man fühlt sich an die

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