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Christian Berger - Musik und Politik
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Weise kann es zum Abbild des Rades der Fortuna
werden, das schon immer die Darstellung der launenhaften
Schicksalsgöttin begleitet hatte. Viel einfacher
als Edward E. Lowinsky es vermutete,35
ohne komplizierte chromatische Verschiebungen,
dreht Josquin innerhalb des normalen Tonraumes
das Rad der modalen Bezugssysteme.
Anhang II
Auf Folio 2 des Fundamentbuches (Abb. 7) findet
sich eine Tafel, die den Bestand von 20 Tönen, den
das damalige Tonsystem umfaßte, mit Hilfe der 7
Hexachorde in überschaubare Einheiten aufteilt. In
der Tafel sind links die möglichen Töne des Tonsystems
aufgezeichnet, die vom tiefsten Ton t bis
zum höchsten, dem seit Guido von Arezzo mit ee
bezeichneten Spitzenton reichen. Diesen absoluten
Tonhöhen sind nun von der dritten Spalte an die 7
deductiones, die Folge von Hexachorden zugeordnet
, die in der Überlappung den gesamten Tonbestand
abdecken. Es beginnt mit dem tiefen He-
xachord durum über t, dem in der nächsten Spalte
das tiefste Hexachord naturale über C folgt. Aus
Platzgründen ist das dritte Hexachord, das Hexachord
molle über F oberhalb des ersten Hexachord
durum eingezeichnet worden. So geht es weiter bis
zum dritten Hexachord durum, das von gg bis ee
reicht.
Uberschaubar bedeutet dabei vor allem, daß die
Abfolge der Ganz- und Halbtonschritte unmittelbar
ersichtlich ist. Ein Hexachord besteht nämlich
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