Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 199
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FALK EISERMANN

„DARNACH WISSET EUCH ZU RICHTEN"
MAXIMILIANS EINBLATTDRUCKE
VOM FREIBURGER REICHSTAG

Landfriedensbrecher, Steuerschuldner, Weinfälscher:
Zum Inhalt der Einblattdrucke

Unter den vielfältigen schriftlichen Kommunikationsformen
des späten Mittelalters nehmen die mit
beweglichen Lettern hergestellten (typographischen
) Einblattdrucke eine wichtige Stellung ein.
Schon in Gutenbergs unmittelbarem Umfeld hatte
man bald nach der Erfindung der Buchdruckerkunst
erkannt, daß die neue Technik nicht nur zur
Herstellung von monumentalen Werken wie der
42zeiligen Bibel geeignet war, sondern auch Möglichkeiten
bot, das alltägliche Schrifttum geringeren
Umfangs in ungekannter Schnelligkeit und hohen
Quantitäten zu reproduzieren und seine Wirkungen
dadurch erheblich zu steigern. Die ersten
Einblattdrucke, die berühmten 30- und 31 zeiligen
Ablaßbriefe (GW 6555/6556)1, die schon in den
Jahren 1454/1455 entstanden, wurden in kirchlichem
Auftrag hergestellt. Die intensive Propagierung
des Türkenablasses in dieser Zeit brachte
überdies weitere kleine Druckwerke („Türkenkalender
", „Türkenbulle Papst Calixts III.") hervor
, die heute als prominente Zeugnisse der frühesten
Buchdruckgeschichte allgemein bekannt sind.
Sehr bald drangen die Möglichkeiten der neuen
Kunst auch ins Bewußtsein weltlicher Herrscher,
und Ein- wie Mehrblattdrucke wurden zu Instrumenten
politischer Publizistik und damit zu Medien
des Macht- und Herrschaftsvollzugs. Während
der Mainzer Stiftsfehde von 1461/62 wurden die
Willensäußerungen der beteiligten Parteien - Adolf
von Nassau und Diether von Isenburg, die um die
Mainzer Erzbischofswürde stritten, sowie Papst
Pius II. und Kaiser Friedrich III. - unter anderem
auf einseitig bedruckten Einzelblättern verbreitet.2
Der Wiederaufbau des Stifts Neuhausen bei Worms,
das während der Stiftsfehde zerstört worden war,
wurde schließlich durch einen Ablaß finanziert, für
den erneut gedruckte Formulare Verwendung fanden
(GW 76-79). Auch Autoren und Autoritäten


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