Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 221
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0223
Hans Schadek - Der Kaiser und seine Stadt

reich mit dieser Stellung. Andere Plätze wiederum
erhielten vorübergehend Gewicht aufgrund der politischen
Lage, wie Villingen 1444/45 durch den
Krieg gegen die Eidgenossen.33 Auch beehrte der
Erzherzog immer wieder eine Anzahl weiterer Orte
seiner Herrschaft mit seinem Erscheinen. Dennoch
ist nicht daran zu zweifeln, daß Albrecht VI. Freiburg
zum Zentrum seiner vorländischen Herrschaft
und zur „Hauptstadt" seines Hofes auszubauen beabsichtigte
. Dafür steht insbesondere die Gründung
der Universität Freiburg, durch die er die Stadt im
Breisgau vor allen anderen Städten seines Herrschaftsgebiets
auszeichnete.34

Die Aussicht auf das attraktive Erbe des Ladislaus
Postumus, der Böhmen, Ungarn und Osterreich
regiert hatte, veranlaßte Albrecht, sich aus den
Vorlanden zurückzuziehen. Im Mai 1458 übertrug
er seine Länder Herzog Sigmund, der, über Radolfzell
, Rheinfelden, Neuenburg und Breisach anreisend
, Anfang November in Begleitung seiner Gemahlin
Eleonore von Schottland in Freiburg erschien
, wo er als „regirender landsfürst ... huldi-
gung und ayd" der Bürger entgegennahm und im
Gegenzug der Stadt ihre Rechte und Freiheiten bestätigte
.35 Weihnachten feierte das Fürstenpaar in
Freiburg.36

Nach fast zehnjähriger Abwesenheit37 waren es
zunächst die bedrohlichen Auseinandersetzungen
mit den Eidgenossen 1467/68, die den Herzog wieder
zur Reise in den Breisgau und nach Freiburg
zwangen.38 Die Aufkündigung der burgundischen
Herrschaft über das Elsaß 1474, das Sigmund an
Burgund verpfändet hatte, forderte erneut die Anwesenheit
des Landesherrn. Von Freiburg aus, wo
Sigmund „es sich gut gehen ließ",39 verfolgte er den
Prozeß gegen den burgundischen Landvogt Peter
von Hagenbach vor dem Landfriedensgericht in
Breisach.40

1478 empfingen die Bürger Herzog Sigmund
zum letzenmal, mit den bei fürstlichen Besuchen
üblichen Ehrengeschenken: mit einem Wagen Hafer
, zwei Faß Wein, zwei Ochsen und einem „essen
visch".41 Sigmund, der das Pfingstfest in Freiburg
feierte, wollte hier Maximilian zu politischen Konsultationen
treffen. Doch kam das Treffen nicht

zustande.42 Es war Sigmunds letztes Auftreten in
Freiburg, obwohl er als Regent erst 1490 zurücktrat
43

Auf dem Weg zu den Heiratsverhandlungen mit
Karl dem Kühnen von Burgund im Jahre 147344
weilte Maximilian zum ersten Mal in Freiburg, im
Gefolge seines Vaters, Kaiser Friedrichs III. „Auf
S. Augustinitag", am 28. August, ritten beide, von
Straßburg kommend, in die Stadt ein, begleitet von
einem großen Aufgebot an Reichsfürsten, Grafen
und Rittern, unter ihnen auch „des türckhischen
Kaysers Bruder", Otman Kalixt, ein getaufter Prinz,
der mit dem jungen Maximilian am Königshof aufwuchs
. Beim Einritt übte Friedrich III. sein
Gnadenrecht aus: Einige Dirnen und aus der Stadt

Abb. j Erzherzog Sigmund von
Österreich. Kupferstich, Jörg
Kölderer. Entwurf für das
Grabmal Maximilians I.

221


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0223