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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 222
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Abb. 4 Kaiser Friedrich III. Tafelbild, Hans Burgkmair.

verbannte Missetäter, die sich an Pferd und Wagen
des Kaisers „angehängt" hatten, fanden mit ihm
Einlaß in Freiburg und Begnadigung.45 Nach einer
Woche Aufenthalt zog der Kaiser mit seinem Gefolge
von über 600 Reitern weiter nach Basel.46

1486 war Maximilian zum Römischen König
erhoben worden, vier Jahre später hatte Erzherzog
Sigmund ihm die Herrschaft über seine Länder
übertragen. In einer am 31. Mai 1490 in Freiburg
ausgestellten Urkunde beglaubigte König Maximilian
den Bürgern Huldigung und Eid auf ihn als
den neuen Landesherrn und bestätigte der Stadt ihre
überkommenen Rechte und Freiheiten.47 Das Privileg
erweckt den Anschein, als habe Maximilian
sich damals persönlich in Freiburg aufgehalten.48
Doch war dies nicht der Fall. Vielmehr hat der
König seine Räte Graf Hugo von Montfort d. A.,
Kaspar von Mörsperg, Obristhauptmann und
Landvogt im Elsaß, und Kanzler Konrad Stürtzel
bevollmächtigt, für ihn die Huldigung entgegenzunehmen
und die Urkunde auszugeben.49 So erschien
also Maximilian als neuer Landesherr zum ersten
Mal in seiner Stadt 1493 - zwanzig Jahre nach seinem
Besuch als jugendlicher Prinz; auf der Rückreise
von Colmar, von wo aus er die Friedensverhandlungen
mit Frankreich im bretonischen Krieg
vorangetrieben hatte, machte er in Freiburg kurzen
Halt, wie üblich begleitet von einem eindrucksvollen
Gefolge von 400 Reitern.50

Drei Jahre später konnten Bürgermeister und
Rat Erzherzog Philipp den Schönen, Maximilians
Sohn, vor den Toren der Stadt feierlich begrüßen;
sie geleiteten ihn bis in den Garten des Predigerklosters
, wo man ihm zwei Fuder Wein, 30 Malter
Hafer, zwei Stiere zu zehn Gulden und Fische zu
sechs Gulden überreichte. Am Abend des nächsten
Tages wurde dem jungen Prinzen „zu gevallen" ein
Tanz mit den Bürgerinnen „im tantzhus" veranstaltet
.51

Den Glanz königlicher Repräsentation erlebten
die Bürger in voller Entfaltung auf dem Reichstag,
mit dem Eintreffen Maximilians im Juni 1498.52
Dagegen war sein langwährender Aufenthalt im
April, Mai und Juni, dann wieder im Juli und August
des folgenden Jahres überschattet von den

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