Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 227
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0229
Hans Schadek - Der Kaiser und seine Stadt

Abb. 8 Stadtpalais des Kanzlers
Konrad Stünzel,
später Basler Hof.

gnad mit derselben gemahel und lieben son Ertz-
hertzogen Philipsen unnserm gnedigsten herren offt
hie bey unns hoff zehalten" beabsichtige,87 war aber
wegen des geforderten finanziellen Engagements
zunächst zurückhaltend, verwies auf die aktuellen
Kriegsbelastungen.88 Nach einigem Bedenken sah
der Rat jedoch ein, daß ein schlichtes Verweigern
nicht durchzuhalten war und bot, „wiewol die statt
arm ist", zum Hausbau, wenn es denn dazu kommen
sollte, „zimlich lidenlich hilff" an.89 Nach dieser
goodwill-Erklärung des Rates ist von dem Bauvorhaben
nichts mehr zu hören.

Was mag den König veranlaßt haben, sich in
Freiburg ein Haus zu erwerben? Es ist bekannt, daß
Maximilian es liebt, in Bürgerhäusern abzusteigen.
Er schätzte die Wohnkultur des städtischen Patriziats
und hat sich deshalb wie in Augsburg, wo er
sich ein Haus beim Heilig-Kreuzer-Tor kaufte,
obwohl ihm dort als traditionelles Quartier die bischöfliche
Pfalz zur Verfügung stand,90 auch in Freiburg
eine „private" Bleibe von gehobenem Zuschnitt
gesucht, ohne den für repräsentative Zwek-
ke unentbehrlichen Kaiserbau aufzugeben.

Dabei stand ihm eigentlich in Freiburg ein solches
Haus bereits offen. Hatte doch sein vertrauter
Diener, der Hofkanzler Konrad Stünzel, inzwischen
sein eindrucksvolles, um 1496 auf dem Areal
von sieben niedergelegten Häusern errichtetes Palais
an der Marktgasse beziehen können.91 Merkwürdigerweise
ist dieses repräsentative Anwesen nie
in eine engere Verbindung mit Maximilians Namen
gebracht worden, obwohl der Kaiser während seines
Aufenthalts 1510/11 darin gewohnt haben
soll.92

Im Bewußtsein der Freiburger ist der Name des
Kaisers seit jeher ausschließlich mit dem Haus „zum
Walfisch" in der Franziskanergasse verbunden. Das
aber ist so selbstverständlich nicht. Denn für die
Behauptung, Jakob Villinger, der Schatzmeister des
Kaisers, habe das Haus „auf Befehl seines Herrn"
errichten lassen,93 können keine Belege der Maximilianzeit
angeführt werden. Alles was wir aus
Quellen erfahren ist dies: Anfang 1506 ist Jakob
Villinger im Besitz eines Hauses in der Barfüßergasse
.94 Ein Jahr später versucht er, in der Nähe
Freiburgs ein repräsentatives Domizil zu erwerben:

227


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0229