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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 228
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0230
Hans Schadek - Der Kaiser und seine Stadt

Er bemüht sich beim Rat um den Ankauf des
Talvogteischlosses in Kirchzarten, das die Stadt
wenige Jahre zuvor mit der zugehörigen Herrschaft
erworben und zum Sitz der Vogteiverwaltung gemacht
hatte. Der Rat lehnt ab.95 Wirtschaftliche
Unternehmungen und die in Aussicht genommene
Heirat mit Afra, der Tochter des Freiburger Bürgers
Ludwig Spilman, standen wohl hinter
Villingers Kaufgesuch - Maximilian selbst hat sich
beim Rat für Villingers Heiratspläne eingesetzt,96
für dessen Kaufabsicht allerdings wohl nicht, denn
sonst hätte der Rat Villingers Antrag kaum so glatt
abgelehnt.97

Die Heirat mit Afra Spilman kam nicht zustande
. Erst 1511 erwarb Jakob Villinger das Freiburger
Bürgerrecht.98 Seitdem plante er, sein Haus in
der Barfüßergasse großzügig auszubauen. 1513
schrieb er dem Rat, daß er willens sei, an seinem
„haws zu Freyburg in der parfueßer gassen einen
nämlichen paw zu Volbringen".99 Der Erwerb von
benachbarten Grundstücken ermöglichte diesen
„namhaften Bau": 1514 hat sie Ludwig Villinger -
vielleicht ein Bruder des Schatzmeisters - für Jakob
Villinger gekauft und die darauf stehenden

Häuser abbrechen lassen.100 Doch dann stockte das
Bauvorhaben. Denn erst Ende 1516 erteilte der Rat
die Baugenehmigung zur Fertigstellung der Bauten
: „Ist herr Jacob Vilinger ... erloupt worden, die
nidergevallnen huser zuo buwen, doch das er huser
und ställ machen sol und kein grossen garten oder
blätz ston laß."101 1517 konnte Villingers Stadtpalais
endlich bezogen werden.102

Schon Ende desselben Jahres gelang Villinger
eine weitere Arrondierung des Anwesens. Der Rat
erlaubte ihm, weil er einen „merklichen buw an
sinem huse in unser statt furgenommen hatt", niedergefallene
Häuser und Hofstätten in der Gauchgasse
, „nahe und wol gelegen", zu erwerben - mit
der Auflage, daß er auf der Seite gegen die Schiffgasse
wieder „husliche wonungen" baue; das übrige
könne er zu einem „lustgarten" umgestalten.103
Villinger plante also eine Verschönerung seines
Anwesens durch eine repräsentative Gartenanlage.

Bei all dem ist von einer Initiative des Kaisers
keine Rede, und die zögerliche Fertigstellung des
Hauses vermittelt auch nicht den Eindruck, dieser
sei brennend an dem Vorhaben interessiert gewesen
. Er konnte es auch nicht sein. Denn inzwischen

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