Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 230
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Diener des Königs - Helfer der Stadt

Neben den offiziellen Beziehungen zwischen König
und Stadt, die als Rechtsperson von Bürgermeister
und Rat repräsentiert wurde, gab es vielfältige
„halboffizielle", persönliche Kontakte, die für beide
Seiten von hoher Bedeutung waren. Auch der
spätmittelalterliche Herrscher benötigte immer
noch, obwohl ihm bereits ein differenzierter Verwaltungsapparat
zur Verfügung stand, „für seine
Regierungstätigkeit wie für den privaten Bedarf einen
Stab von Mitarbeitern, vom Rat bis zum Hoflieferanten
, vom Informanten über den Söldner bis
zum Geldgeber".115 Da diese Dienste zunehmend
von Bürgern erfüllt wurden, entstand ein Personenkreis
, der dem Hof und der Kommune gleichermaßen
verbunden war und beiden nützlich sein konnte
. König beziehungsweise Landesherr erhielten
durch ihn die Gelegenheit, Einfluß auf die Politik
der Städte zu nehmen. Diese wiederum bekamen
die Chance, über diese „königsnahen" Personen,
die ihnen durch das Bürgerrecht verbunden und
verpflichtet waren, rascher als über offizielle Kanäle
bei Hof Gehör zu finden. Dort wiederum saßen
Beamte, die sich für die Belange der Städte einsetzten
, wenn diese bereit waren, diesen Einsatz zu
honorieren. Diesem Beziehungsgeflecht soll im folgenden
für Freiburg exemplarisch, das heißt mit
Blick auf einige herausragende Persönlichkeiten,
nachgegangen werden.

Freiburg hat, wie andere Städte auch,116 erfolgreich
diesen Weg eingeschlagen, um seine Interessen
wirkungsvoll bei Hof zu vertreten. Gezielt versuchte
der Rat, sich wichtige Persönlichkeiten im
Umkreis des Kaisers gewogen zu machen. So beschloß
er 1495, „einen an kuniglicher Maiestat hoff
zu bestellen", der beobachten und sie wissen lassen
sollte, „was vor der kuniglichen Maiestat der stat
Friburg halb furfiele ... oder ... wider sie gethon
würde". Diese Aufgabe zu übernehmen „unnd sin
bests der stat halb zu handien" hatte sich Zyprian
von Serntein „willig erbotten, dan er der kunig-

Abb. Ii Kaiserin Bianca Maria. Gemälde,
Werkstatt Bernhard Strigels.


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