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Hans Schadek - Der Kaiser und seine Stadt
liehen Maiestat gar angenem und bywesig (nah,
vertraut)"."7 Maximilian hatte Serntein, der in der
Tiroler Kanzlei, vom Kanzler Konrad Stünzel gefördert
, rasch aufgestiegen war, soeben zum obersten
Sekretär der Hofkanzlei ernannt. Fünf Jahre
später wurde er Nachfolger Stünzels im Amt des
Hofkanzlers. Er besaß das volle Vertrauen des Kaisers
und die einflußreichste Stellung am Hof; sein
hohes Insiderwissen ließ ihn zu einer begehrten
Kontaktperson werden.118 Kein Wunder also, daß
der Rat auf Sernteins Angebot sofort einging. Man
beschloß, Junker Ludwig von Fürst, der „mit einem
rüstigen Knecht und zwei guten Pferden" seit
etwa 1490 im Dienst der Stadt stand,119 „zum
Serentiner zu schicken zu erfaren, was er der burger
halb ußbracht".120 Ludwig von Fürst, der als
Hauptmann das Freiburger Aufgebot im Zug nach
Burgund und im Schweizerkrieg führte, erwarb vor
1500 - zusammen mit seinem Bruder Hans - das
Freiburger Satzbürgerrecht. Er war verheiratet mit
Benigna Küchlin aus der hochangesehenen Freiburger
Patrizierfamilie. Die Eheleute starben 1502 in
Freiburg an der Pest. Die Tochter Helena stand als
Hofjungfrau im Dienst der Königin Bianca Maria,
die sie während ihres langen Freiburg-Aufenthaltes
1498/99 mit ihrer Familie kennengelernt hatte.
Der Sohn Ludwig von Fürst d. J. muß ebenfalls in
näherer Beziehung zum Hof gestanden haben, da
sich Maximilian 1509 beim Rat der Stadt für ihn
verwendete.121
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Abb. 12 Schreiben der Königin
Bianca Maria mit eigenhändiger
Unterschrift, iy. Mai ißoj: Sie
bittet Bürgermeister und Rat der
Stadt Freiburg, dafür zu sorgen,
daß Arbogast Snewlin die
Angelegenheiten ihrer
Hofjungfrau Helene von Fürst,
deren Eltern an der Pest
gestorben sind, weiterhin
verwaltet.
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