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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 234
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0236
Abb. ij Kanzler Dr. Konrad Stünzel. Stifterbild aus der
Chorkapelle des Freiburger Münsters.

1509 den Titel des Hofkanzlers. Er berief ihn 1503
als Rat „von Haus aus" ins Regiment zu Innsbruck
- wodurch Freiburg in dieser Behörde eine einflußreiche
Kontaktperson erhielt - und betraute ihn
noch verschiedentlich mit wichtigen politischen
Missionen.143

1494 hatte Maximilian dem Konrad Stürtzel und
dessen Bruder Bartholomäus, die er drei Jahre zuvor
wegen ihrer Verdienste um das Haus Österreich
durch die Belehnung mit der Herrschaft Buchheim
in den erblichen Adelsstand erhoben hatte,144 ein
Privileg verliehen, das normalerweise beim städtischen
Rat auf Widerstand hätte stoßen müssen:
Beide erhielten vom König die Vergünstigung, in
allen Städten von Sundgau und Breisgau, Elsaß und
Schwarzwald „des rats und gerichts, auch aller und
ieglicher bruderschaften, zünften, Wachens, reisens
(Kriegsdienst leisten), thorhütens und ander dergleichen
beladnussen frei zu wonen".145 Damit fielen
für Konrad wie für seinen Bruder Bartholomäus
jene Bürgerpflichten aus, auf deren Einhaltung
der Rat sonst so sehr achtete. Beide Bürger konnten
der Stadt freilich auf andere Weise nützlich sein.
Denn auch Bartholomäus, der wie sein Bruder seit
1481 das Bürgerrecht besaß und mit der adligen
Agnes von Kippenheim verheiratet war,146 stand in

- militärischen - Diensten der Herrschaft, zunächst
für Erzherzog Sigmund für vier Jahre als „Diener
von Haus aus" mit zwei Pferden, dann für Maximilian
„mit Knechten, Pferden und Harnisch".147
Der Rat bat ihn 1498, den Ludwig von Fürst bei
der Durchführung seiner Mission zu unterstützen
.148

Wertvoller als die Hilfe, die Bartholomäus
Stürtzel leisten konnte, war der Stadt freilich, dank
der höheren Stellung seines Bruders Konrad, dessen
„getriuwe fürdrung". Mit ihm besaß Freiburg

- und vermittelt durch ihn mit Serntein und
Ziegler - eine Nähe zum Hof und zum König, über
die andere vergleichbare Städte nicht verfügten.
Nicht ohne Grund sah sich der Rat deshalb Stürtzel
„zuo hocher danckbarkeit" verpflichtet.149

Die Erinnerung an Konrad Stürtzel und an die
Wertschätzung, die er für Freiburg hegte, wird bis
heute wach gehalten durch das repräsentative Stadtpalais
, das er sich an der Marktgasse baute, und
durch die großzügige Kapellenstiftung für den unter
Maximilian fertiggestellten Hochchor des Münsters
.

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