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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 240
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0242
Abb. 16 Meister Ulrich Wirtner
als Münsterpfleger. Porträt von

Hans Baidung Grien. Ausschnitt
aus der Predella des Hochaltars
im Freiburger Münster.

dem Altbürgermeister Junker Ludwig von
Krozingen städtische Anliegen im Juli 1502 so erfolgreich
dem König vor, daß der Rat „ir Werbung
halb, so sy von küniglicher Maiestat erlangt haben",
beiden je ein halbes Fuder Wein „verordnete" und
„inen zuo eren" ein Nachtessen im Haus der Adelsgesellschaft
„Zum Ritter" gab.188

Wenig später, im November des Jahres, hatte
Ulrich Wirtner schwierige Verhandlungen über die
Zahlung des „bösen Pfennigs" vor dem König zu
führen.189 Eine rege Reisetätigkeit entfaltete er im
Bundschuhaufstand 1513. Wir finden ihn im Auftrag
des Rates in Breisach, bei der Regierung in
Ensisheim, dann beim Markgrafen Philipp von Baden
; er vertritt die Stadt bei den Verhandlungen in
Basel, unterrichtet aber zuvörderst Jakob Villinger,
der Maximilian über Freiburgs königstreue Haltung
informieren und die Stadt gegen das umlaufende
Gerücht verteidigen soll, ein großer Teil der Bürger
sympathisiere mit den Aufständischen.190 Der
Rat nutzte übrigens Wirtners Treffen mit Villinger,
diesem noch einige weitere Angelegenheiten der
Stadt - Verlegung des Münsterfriedhofs, Schuldforderungen
von Bürgern gegen den Kaiser - mit der
Bitte um günstige Regelung vorzutragen.191

Ende 1517 reiste Ulrich Wirtner nach Donauwörth
, um als Vertreter der Städte Freiburg, Villingen
, Breisach, Neuenburg, Endingen, Kenzingen,
Waldkirch, Triberg, Burkheim und Bräunlingen an
den dortigen Landtagsverhandlungen teilzunehmen
.192 Von dort reiste er weiter nach Innsbruck,
um seine Aufträge auch der Regierung vorzutragen
, darunter die Forderung Freiburgs, endlich die
seit längerem anstehende Bestätigung des neuen
Stadtrechts zu erhalten; ein Empfehlungsschreiben
an den Landhofmeister Michael von Wolkenstein
sollte Wirtner wieder behilflich sein.193 Da Wirtners
Einsatz der Erfolg zunächst versagt blieb, wandten
sich die Räte schließlich 1519 an ihren „getrewen
mitburger", den Schatzmeister Jakob Villinger mit
der dringenden Bitte, seinen Einfluß auf eine baldige
Genehmigung des Stadtrechtsentwurfs geltend
zu machen.194 Dessen Intervention scheint zum
Erfolg geführt zu haben. Denn Ulrich Wirtner, der
sich Ende 1519 noch einmal umfassend von Dr.
Hieronymus Baidung, dem ständigen Agenten des
Freiburger Rates bei der Innsbrucker Regierung,
über den Stand der Angelegenheit hatte informieren
lassen,195 erwirkte 1520 auf dem Reichstag zu
Worms von Kaiser Karl V. die Beglaubigung des
damals bereits in gedruckter Fassung vorliegenden
neuen Freiburger Stadtrechts.196

Auch Jakob Villinger zog aus der Zusammenarbeit
mit der Stadt seinen Vorteil. So verschaffte
Wirtner ihm beispielsweise ein Darlehen von 500
Gulden aus dem Vermögen der Münsterpräsenz.197
Seit 1513, als der Altobristmeister Wirtner bei
Villingers Hausbau in der Barfüßergasse dessen
Interessen gegenüber der Stadt vertrat,198 besaß er

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