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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 252
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0254
Abb. 23 Fähnrich, Holzschnitt
von Hans Schäuffelein, um 1513.
Zum Aufgebot der Freiburger
gehörten - neben den beiden
Hauptleuten und dem Weibel -
immer auch je ein „fendrich,
pfiffer und trommelschlaher".

Abb. 24 Frommler und Pfeifer.

Holzschnitt von Hans
Schäuffelein, um 1513.

23

allgemeine Reichssteuer, die die finanziellen Mittel
zur Sicherung des inneren und äußeren Reichsfriedens
sicherstellen sollte, zählte zu diesen zusätzlich
auferlegten Abgaben, die auf wenig Begeisterung
stießen. Der Freiburger Rat faßte zwar den
Beschluß, sich der „Ordnung des pfennigs"nicht zu
„sperren", obwohl die Stadt durch Kriege, Schulden
und Armut kaum neue Lasten übernehmen
könne, zudem als landesherrliche Stadt dem Reich
nicht so stark verbunden sei wie die Reichsstädte.
Doch sollten die einkommenden Gelder, so meinte
der Rat, wenigstens im Land bleiben und zur Schuldentilgung
und für etwaige Kriegskosten verwendet
werden.258 Die Stadt suchte also aus der Not
eine Tugend zu machen.

Erschwert wurde die finanzielle Situation der
Stadt und ihrer Bürger in ganz besonderem Maße
durch die kriegerischen Unternehmungen des Kaisers
. Das begann mit Einquartierungen und endete

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beim Aufgebot für den Kriegszug. Besonders spektakulär
war die Einquartierung der Welschen Garde
, die 1495/96 in die Winterquartiere gelegt wurde
. Freiburg erhielt 100 Reiter zugewiesen, die die
ausdrücklich zugesicherte Bezahlung für Unterkunft
und Verpflegung verweigerten.259 Die Wirte
waren gezwungen, Darlehen aufzunehmen; das
Eintreiben der Forderung beim Kaiser zog sich über
Jahre hin: Noch 1503 wandte sich der Rat an den
Kanzler Konrad Stünzel und den Landhofmeister
Michael von Wolkenstein, um ihre Unterstützung
für die Begleichung der Schulden König Maximilians
an die Freiburger Wirte zu gewinnen.260 Im
Winter 1507/8 geschah wieder dasselbe. Noch 1512
stellte der Rat in einem Schreiben an den Kaiser fest,
daß sich die Rückstände aus dieser Quartiernahme
über 5000 Gulden beliefen. Jakob Villinger sorgte
dann wenigstens dafür, daß 1513 eine Abschlagzahlung
von 1000 Gulden erfolgte. Aber noch

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