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Horst Buszello - Krise, Reform und neuer Aufschwung
Stadtviertel
Haushalte
Personen pro HH
über 15 Jahre
geführt
m w
gesamt
0/
/o
Neuburg
186
40
ZZb
io c
lo,5
2,3
Schnecken- und
T 1 1
Lenenervorstaat
144
10
154
12,6
3,0
Wiehre und
Adelhausen
22
68
3
8
25
76
2,0
6,2
3,2
2,4
Oberstadt
308
65
373
30,5
3,1
Unterstadt
292
75
367
30,1
2,8
Gesamtzahl
1 020
201
1 221
2,8
0/
/o
83,5
16,5
Abb. 2 Die Hausbalte
in Freiburg 1497, gegliedert nach
Wohngebieten; ohne Angehörige
der Universität und des Klerus.
von 1406, 1481-86, 1490-92 sowie - mit anfänglichen
Lücken - die Register ab 1500;5 ferner ein
Weinungeldbuch von 1390 und ein Mitgliederverzeichnis
der 18 Zünfte aus der Zeit um 1450.6 Für
das Jahr 1497 kommt eine weitere Quelle hinzu,
das Register der 1495 auf dem Wormser Reichstag
beschlossenen und zwei Jahre später in Freiburg
erhobenen Reichssteuer des „Gemeinen Pfennigs",
die primär als Kopfsteuer angelegt war.7 Dieses Verzeichnis
läßt - bei allen Grenzen - den wohl besten
Einblick in die Freiburger Bevölkerungsverhältnisse
zu. Denn im Gegensatz zu den Gewerftbüchern
nennt es nicht nur die steuerzahlenden Familienvorstände
, sondern alle in einem Haushalt lebenden
Personen über 15 Jahre. Nicht verzeichnet sind
die Angehörigen des Weltklerus und der Universität
, doch können sie aus den Erhebungslisten des
Bischofs von Konstanz ermittelt werden.8 Von den
Klöstern zahlten die wenigsten die Kopfsteuer; die
meisten entrichteten eine Pauschale, etliche verweigerten
die Abgabe gänzlich, so daß die Zahl ihrer
Insassen weiterhin nur geschätzt werden kann.9
Addiert man nun zu den von der Steuer erfaßten
Personen die vermutliche Zahl der Kinder unter 15
Jahre und die der Klosterinsassen, erhält man für
die Stadt Freiburg eine Einwohnerschaft von circa
6300 Personen.
Die erhaltenen Gewerftlisten von 1491, 1492
und 1500 registrieren durchschnittlich 1150
zünftlerische Steuerzahler als Haushaltsvorstände
sowie circa 80 Adlige und Satzbürger.10 Rechnet
man diese Zahlen mit dem Faktor 4,5 hoch, zählt
etwa 800 weitere Personen (Priester, Ordensangehörige
, Mitglieder der Universität und eine Restgruppe
) hinzu, kommt man ebenfalls auf eine
Gesamteinwohnerzahl von etwa 6300. Zum gleichen
Ergebnis führt eine Rechnung mit dem
Multiplikationsfaktor 4,3 und circa 1000 weiteren
Personen.
Die so errechnete Einwohnerzahl wird erst
„sprechend", wenn man sie im Kontext einer längeren
demographischen Entwicklung sieht. Zu
Ausgang des 14. Jahrhunderts dürfte die Bevölkerungszahl
(berechnet auf der Grundlage der Steuerbücher
von 1385 und 1390, Multiplikationsfaktor
4,0 oder 4,5) bei etwa 7300 beziehungsweise 8300
gelegen haben.11 In der Mitte des 15. Jahrhunderts
lebten in der Stadt circa 5300 beziehungsweise 5800
Personen.12 Diese Zahlen sind gewiß in vielem unsicher
, und man sollte sie deshalb nur als Indikato-
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