Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 281
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0283
Prozent der Steuerzahler

> 100 fl.

> 500 fl.

> 1000 fl.

IL

Schmiede Schneider Metzger Krämer Schuster Bäcker Gerber Maler Tucher

Küfer Zimmer- Rebleute
leute

leute 1466 letztmalig als eigene Gruppe im Rat vertreten
waren und die Adligen die ihnen zustehenden
Sitze nur noch zum Teil besetzten.26 Der
Oberst-/Obristzunftmeister, gewählt vom jeweils
scheidenden Rat, war Sprecher und Repräsentant
aller Zünfte sowie Führer des militärischen Aufgebots
der Handwerker.

Der Grundsatz, daß alle Bewohner der Stadt,
sofern sie nicht dem Adel, dem Klerus oder der
Universität angehörten, in einer Zunft eingeschrieben
sein mußten, galt auch für die „Müßiggänger"
- Personen, die kein Gewerbe (mehr) ausübten und
als Rentiers lebten. Der Beitritt zur Zunft war für
die meisten „Müßiggänger" jedoch keine drückende
Zumutung, sondern eher attraktiv und erstrebenswert
, da sie auf diese Weise Teil hatten am sozialen
und geselligen Leben der Korporation. Ein
Ratsbeschluß von 1494 gab diesen Personen aber
auch die Möglichkeit, in die Satzbürgerschaft einzutreten
: „Ob iemands, der nit edel, aber ein
müssiggenger wär, hie mit eim satz ze sitzen begerte,
und der zunft ledig sin weit, ist gemeinlich erkant,
was derselben personen were, die mag man mit einem
satz uffnemen, doch mit sölhem underscheid,
das die irs eignen geleben, gantz kein gewerb haben
und triben sollen ..."27 Mit diesem Beschluß
war erreicht, daß jede begüterte Person, die kein
Zunftgewerbe betrieb, auf Wunsch Satzbürger werden
konnte - Adlige, Kleriker und Gelehrte ebenso
wie reich gewordene Handwerker und Händler,
die sich aus dem Berufsleben zurückgezogen hatten
.

Zunft war nicht gleich Zunft. Unterschiedlich
war zunächst einmal die personelle Stärke. Die
kleinste Freiburger Zunft war die der Gerber (36
Mitglieder im Jahr 1481); die größten Zünfte waren
die der Reb- und Zimmerleute (mit mehr als
200 beziehungsweise 100 Mitgliedern).28 Aussagekräftiger
sind jedoch die Unterschiede im durchschnittlichen
Vermögen der Zunftmitglieder, das
wesentlich über das korporative Ansehen entschied.
Beurteilt man die Vermögensverhältnisse nach den
Kriterien über 100, über 500 und über 1000 Gulden
, dann können gegen Ende des 15. Jahrhunderts
die Schneider-, Krämer- und Metzgerzunft als reich
gelten. Eine erste Mittelgruppe bildeten die Schmiede
- und Schusterzunft, eine zweite die der Bäcker,
Maler, Gerber, Tucher und Küfer. Zu den armen
Zünften zählten die der Zimmerleute und mit Abstand
die der Rebleute.29 Auch in den Folgejahren

Abb. j Die Vermögensstruktur
in den Freiburger Zünften 1481
(> 100 fl. schließt die Vermögen >
500 fl. und > 1000 fl. ein, > joo fl.
die Vermögen > 1000 fl.).

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