Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 289
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seilschaftlicher Erfolg beschieden war. Nach den erhaltenen
Gewerftlisten versteuerte er 1481 ein Vermögen
von circa 100 - 125 Gulden; 1491 war es auf
circa 800 Gulden, 1501 auf 1300 und 1508 auf 2300
Gulden gestiegen.68 Mit dem wirtschaftlichen Erfolg
verband sich steigende gesellschaftliche Anerkennung
. Seit der Amtszeit 1490/91 saß Peter
Sprung fast Jahr für Jahr im Rat - weniger in der
Eigenschaft als Zunftmeister (siebenmal), mehr als
sogenannter „Zusatz" (zwölfmal; dieses Amt war
prestigeträchtiger, da der Inhaber vom jeweils scheidenden
Rat gewählt wurde); dreimal fungierte er
als Oberstzunftmeister. Letztmalig ist Peter Sprung
im Ratsbesatzungsbuch für 1511/12 verzeichnet,
mit dem Zusatz: „In vii maien obiit peter sprung,
anno d xii, ein erlicher fromer vnd getreuer
stattman." Er war Brotherr, Kaufhausherr, Baumeister
, Spital- und Ausbürgerpfleger, Wechselherr,
Vierundzwanziger und Heimlicher Rat. Besonders
ans Herz gewachsen war ihm das Waldheiligtum
St. Ottilien, dessen Pfleger er ab 1495 in ununterbrochener
Folge war.69 1505 stiftete er eine Priesterpfründe
im Münster mit der Auflage, daß der Inhaber
sechs Messen im Jahr zu St. Ottilien lese. Des
erfahrenen Ratsherrn und Amtsinhabers bediente
sich die Stadt für Verhandlungen und Gesandtschaften
.70

Im Gedächtnis der Nachwelt blieb Peter Sprung
zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth Zehenderin
aber vor allem durch seine große Stiftung von 1510
zugunsten der Bedürftigen: eines wöchentlichen
Almosens „aus unserm eigenen freien gut, dessen
wir wol mächtig und gewaltig sind, vorab so wir
dhein ... libs erben [haben] und sollich gut auch
nicht von unsern fründen ererbt, sondern merteils
mit harter [Arbeit] vbber zeit vberkommen und erspart
haben".71

Im Stiftungsbrief übergab Peter Sprung dem Rat
sechs Pfennig- oder Geldgülten mit einem Hauptgut
von zusammen 2000 rheinischen Goldgulden
und 1 Pfund, die einen jährlichen Zins von 102
Gulden und 8 Schilling abwarfen. Dieses Geld sollte
zum Kauf von wöchentlich 72 Pfund Fleisch beziehungsweise
in der Fastenzeit von einer Tonne
Hering sowie von 26 Scheiben Salz pro Jahr verwendet
werden. Ferner stiftete er 600 und nochmals
460 Gulden zum Kauf einer Korn- und
Weingülte: „und ob wir beide Eegemächd beij
unnsern leben solch korn und win gülten nit
erkoffen so soll ain Ersamer rat zu Frijburg nach
vnnserm absterben thusend vnnd sechzig güldin an
geld von unnserm verlassen gut, es sig von ligendem
oder varndem am vordristen ze frei handen nemen
vnnd daruß die bestimmten zweij und sechzig
malter korn gellts vnnd syben vnnd fünffzig som
win gellts erkaufen". Schließlich gab er 200 Gulden
in bar zum Kauf eines Hauses „für freij ledig
eigen nach der herschaft recht das zu diser spende
und wochenlichen allmussen gelegen, ouch mit
keller vnnd kornschüten darzu geschickt vnnd
komenlich sige".

Insgesamt übergab Peter Sprung 3260 Gulden
der einzurichtenden Stiftung. Die Almosenempfänger
sollten von den zwölf Zunftmeistern
vorgeschlagen, vom Rat und den drei Pflegern ausgewählt
werden. Vorab sollten hausarme, fromme
und seßhafte Leute zu Freiburg berücksichtigt werden
, „die sich mit ir arbeit nit wol vfbringen mögen
".

Gegenüber der großen Armenstiftung fallen
Geschenke an das Münster kaum mehr ins Gewicht:
drei Wandbehänge (mit Bildnissen des Stifterpaars,

Abb. 8 Stifterbild Konrad
Stünzels, Hofkanzler
Maximilians. - Mit Geschenken
an das Münster taten sich auch
Stünzel und seine Ehefrau
hervor: „ ein swarzlindisch
mesgewand mit einem wissen
creuz"; heidische tiecher,
vieren von bild werk und das
fünft mit grenen blomen "; „ ein
kilch mit einerpatene ybergilt";
item 2 heitische tiecher mit j
figuren despassions" und anderes
mehr.71

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