Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 295
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0297
Horst Buszello - Krise, Reform und neuer Aufschwung

wirken, die offenbar in das gewinnträchtige Gewerbe
eindrangen: Den Besitzern einer Schleife wird
es untersagt, für kapitalkräftige Händler zu arbeiten
beziehungsweise diese auf einer Schleife arbeiten
zu lassen; nur solche Personen sollen direkten
oder indirekten Zugang zur Produktion haben, „die
daz Baliern mit Slyffen und Boren selbs können und
sunst nieman anders".96

Das Profil der Freiburger Wirtschaft ist auch
und vor allem geprägt durch die räumliche Dimension
der direkten Aktiv- und Passivbeziehungen.
Wesentliche Einblicke vermittelt eine Untersuchung
über die fremden Händler auf den Freibuger Jahrmärkten
.97 Zwar bezieht sie sich auf die Jahrel547
bis 1562, doch dürften die grundlegenden Erkenntnisse
auch für die frühere Zeit gültig sein. Deutlich
erkennbar ist ein Nahbereich der Jahrmarktbesucher
- und damit ein engeres städtisches Umland
. Es reicht von Schlettstadt und Kenzingen über
Waldkirch und Kirchzarten bis Neuenburg und
Müllheim und wird im Westen von einer Linie
Gebweiler-Markirch / Ste. Marie-aux-Mines begrenzt
. Doch ist der Besuch aus diesen und anderen
Orten eher spärlich zu nennen; offensichtlich
hatte der Nahbereich nur in geringem Umfang
Waren anzubieten, die auf den Freibur ger Jahrmärkten
eine Absatzchance hatten. Eine dominante Stellung
gegenüber Freiburg nahm dagegen die Stadt
Straßburg ein, während Basel kaum vertreten war.
Der fernere Einzugsbereich der Freiburger
Jahrmarktbesucher umspannt in klar hervortretender
Nord-Süd-Erstreckung ein weites Gebiet von
den Niederlanden bis zur Schweiz. Aus dem Norden
traten vor allem die Händler aus der Metropole
Köln in Erscheinung, aus dem Süden die der
Messestadt Genf. Uber den Besuch Freiburger
Händler an auswärtigen Orten unterrichten zunächst
einige verstreute Nachrichten aus dem 15.
und frühen 16. Jahrhundert.9S Regelmäßig besuchte
Zielorte außerhalb der engeren Umgebung waren
Straßburg und Frankfurt. Straßburg war unbestritten
das wirtschaftliche „Groß- und Oberzentrum
" am südlichen Oberrhein, Frankfurt vermittelte
vor allem den Kontakt zu den Tuchstädten
der Niederlande. Marx Hoff der ältere, ein Freiburger
Kaufmann aus dem endenden 15. Jahrhundert
, brachte nach Frankfurt, dem nördlichen Endpunkt
seiner Reisen, vor allem Weinstein aus den
Dörfern des Breisgaus, daneben Branntwein und
Messer, auch Pferde. Mit dem Erlös dieser Waren
erstand er Tuche, die er in und um Freiburg wieder
verkaufte. Bei seinen Reisen benutzte er bis Straßburg
den Landweg, während er die weitere Strecke
bis Frankfurt auf dem Rhein zurücklegte.99

Abb. ij Kristallpokal im Besitz
des Augustinermuseums
Freiburg. Der 20 cm hohe Pokal
aus Bergkristall aus den
Schweizer Alpen
mit Goldschmiedearbeit
um 1600 trägt das
Freiburger Beschauzeichen
und wird dem Meister
Simon Brunner zugeschrieben.

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