Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 343
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das vorderösterreichische Regiment in Ensisheim,
daß der Aufstand vom Juli 1514 in der bischöflich
straßburgischen Obermundat um Rufach die Grenzen
dieser Herrschaft sprengen und in einen regionalen
Flächenbrand ausarten würde.48 Im selben
Jahr brach im Herzogtum Württemberg die territoriale
Erhebung des Armen Konrad aus, die im
Armen Konrad zu Bühl in der Ortenau am Oberrhein
eine kleinere Nachahmung fand.49

Im Breisgau hatte sich dagegen die Lage, wie es
scheint, zunächst beruhigt. In Freiburg selber war
die Autorität des Rats nie ernsthaft gefährdet. An
möglichen Bundschuhteilnehmern konnten lediglich
ein Nachtwächter Heinrich Spies und Martin
Tüfel aus dem Vorort Adelhausen dingfest gemacht
werden; sie waren aber eher Mitläufer als aktive
Beteiligte.50 Das ruhige Verhalten der Zünfte nach
der Brandstiftung im Wirtshaus „zum Kiel" spricht
ja für sich selbst. Doch ist die Frage gerechtfertigt,
warum Joß Fritz es unterlassen hat, die an Mitgliedern
starke Zunft der Rebleute, die zur bäuerlichen
Umwelt in engster Verbindung stand, als Zielscheibe
seiner Werbung ins Auge zu fassen. Als Kampfverbündete
hätten die Rebleute allerdings schwerlich
getaugt, da der Rat die Zunft bewußt als Sammelbecken
von Tagelöhnern, Dienstknechten und
Bettlern benutzt, sie von den Handwerkszünften
abgesondert und unter strenger Überwachung gehalten
hat. Außerdem waren die Rebleute unter den
zwölf Freiburger Zünften die einzigen, die keine
eigenen Waffen tragen durften. Wie sehr die
Rebleute allerdings von der übrigen Bevölkerung
ausgegrenzt waren, bewahrheitete sich während des
Bauernkrieges vollauf. Als es nach der Kapitulation
der Stadt in der Zunft wegen Bevormundung
und Beschneidung ihrer Privilegien durch den Rat
zu einem Aufruhr kam, wurde den Rebleuten weder
von den anderen Zünften noch anscheinend
auch von der bäuerlichen Bevölkerung des Umlandes
eine Solidaritätsbezeugung geschweige denn
eine aktive Unterstützung zuteil.51

Es fällt außerdem ins Gewicht, daß Joß Fritz
offenbar keinen Forderungskatalog anzubieten hatte
- von absichtlich allgemein gehaltenen Parolen
abgesehen-, die den handfesten Interessen der städ-

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Abb. 5 Pamphilus Gengenbach:
Der Bundtschu.
Basel iß 14, Titelblatt.

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