Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 349
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Christen dargestellt wurde. Ein am Sitz der vorderösterreichischen
Regierung in Ensisheim verhörter
Maurergeselle wollte sogar eine Bundschuhfahne
wehen lassen, um den gemeinen Mann für das Evangelium
zu gewinnen.67

Inmitten dieses Aufbruchs nahm sich Freiburg
zunächst wie eine Insel der Ruhe aus - trotz der
Unruhestiftung, die Hans Murer bei seinen gelegentlichen
Aufenthalten im Geheimen betrieb. Da
der Rat gegen jede reformatorische Regung energisch
vorging, verwundert es nicht, daß Murer beabsichtigte
, die führenden Ratsherren bei nächster
Gelegenheit zu vertreiben. Hinter der Treue zum
katholischen Glauben steckten sowohl innenpolitische
Überlegungen als auch außenpolitisches Kalkül
. Nach jahrzehntelangem Ringen war es dem Rat
nämlich gelungen, eine wirtschaftliche und demographische
Stabilität wiederherzustellen, die auf einem
neuen Konsens zwischen Rat und Gemeinde
auf der Grundlage der 1495er „Zunftreformation"
beruhte. Dieses prekäre Gleichgewicht wollte der
Rat durch das Eindringen von evangelischen Lehren
, die einen latenten Sprengstoff enthielten, keinesfalls
aufs Spiel gesetzt sehen. Außenpolitisch, wie
bereits dargestellt, hing die Vorrangstellung der
Stadt wesentlich von der Gunst und Förderung der
Habsburger - vor allem während Maximilians Regierungszeit
- ab. Erzherzog Ferdinands resolutes
Festhalten am alten Glauben beraubte die Stadt jeglicher
Bewegungsfreiheit, da ihre Teilhabe an der
politischen Macht fortan mit katholischem Glaubensbekenntnis
unzertrennbar verbunden war.
Auch wenn es zu gelegentlichen Unmutsäußerungen
kam, hielt der Konsens zwischen Rat
und Gemeinde den Wirren von Reformation und
Bauernkrieg schließlich stand.68

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Abb. 9 Karsthans, der Bauer mit der Feldhacke (Karst).
Titelholzschnitt zur Ausgabe Augsburg 1521.

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