Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 355
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0357
ALFONS ZETTLER

DISER KÜNIG IST AIN
SONDER LIEBHABER GEWEST
DER PERKWERCH ...
MAXIMILIAN UND DIE SILBERBERGE

IN DEN VORLANDEN

„Der Weißkunig hat in seinem künigreich neben
andern großen perkwerchen alain ain perkwerch in
Tirol zu Sbaz gehabt, das ime jedes jars fron und
wexl tragen hat anderthalbhunderttausend guldin.
Diser künig ist ain sonder liebhaber gewest der
perkwerch, dann wann ime ain arzknap ainen
handstain ains ärzt von einem neuen erfunden
perkwerch zuepracht, denselben arzknappen hat er
miltiglichen belont."1 So ließ Maximilian sich und
sein Verhältnis zum Bergbau in einer seiner Lebensbeschreibungen
, dem „Weißkunig", porträtieren.
Im Mittelpunkt der Selbsteinschätzung als eines
„sonder Liebhabers der Perkwerch" steht ein Bergwerk
, oder besser: ein Montanrevier in den österreichischen
Alpen, nämlich das Revier am Falkenstein
bei Schwaz in Tirol. Wenige Kilometer von
Innsbruck entfernt, kam dem Falkenstein für Maximilian
in der Tat eine kaum zu überschätzende
Rolle als wirtschaftliche Ressource zu. Als jährlicher
Ertrag des Reviers wird die stolze Summe von

150 000 Gulden ausdrücklich genannt, und wenn
man sich vor Augen hält, wie tief der Kaiser Zeit
seines Lebens in Geldnöten und im Schuldensumpf
steckte - auf seinem letzten Zug von Augsburg inn-
abwärts nach Osterreich verweigerten die Wirte
seinem Troß alter Schulden wegen das Quartier, und
Maximilians Begräbnis in Wiener Neustadt erfolgte
mit geborgtem Geld - wird die Bedeutung der
nordtirolischen Silberproduktion für die Hofhaltung
und die Regierung Maximilians erst recht deutlich
.

Das große Montanrevier am Falkenstein, in dem
zu Ende des 15. Jahrhunderts rund 20 000 Menschen
direkt oder indirekt mit der Buntmetallerzeugung
beschäftigt waren, ist längst vor Maximilians Zeiten
, um 1410, als Silbergrube entdeckt und erschlossen
worden, aber genau in dessen Lebensspanne
1459 bis 1519 fällt ein ungeheurer Aufschwung der
Schwazer Silberproduktion. Von 2 800 kg Feinsilber
im Jahre 1470 stieg der Ausstoß des edlen Münz-


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