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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 360
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Alfons Zettler - Maximilian und die Silberberge

Details von Abb. 7. von den zahlreichen Taleinschnitten aus erschlossen
. Fast jedes Tal hatte sein Revier: im Wiesental,
um im Süden zu beginnen, ging genauso Bergbau
um wie im Tal des Klemmbachs bei Badenweiler,
im Sulzburger Tal, im Münstertal, im Möhlintal, im
Hexental, im Talsystem der Dreisam, im Wildtal,
im Glotter-, im Suggen- und im Elztal, im
Brettenbach, im Keppenbach (Freiamt) usw. Ahnliches
gilt für die Täler des südlichen Schwarzwaldrandes
, die zum Hochrhein hin entwässern. Die
rasche Erschöpfung der randlichen Lagerstätten
trieb den Bergbau im Verlauf des Mittelalters immer
weiter in das Waldgebirge hinein, der Schauinsland
bei Freiburg, das Gebiet um Todtnau und
das obere Kinzigtal bei Schiltach, um nur einige
Reviere zu nennen, entwickelten sich allmählich,

während des späten Mittelalters und der frühen
Neuzeit, zu Zentren des montanen Geschehens und
der Silberproduktion im Südschwarzwald (Abb.

Grundsätzlich nicht viel anders verhält es sich
im Elsaß und im Sundgau, der in den Quellen ob
seiner bedeutenden Lagerstätten meist eigens genannt
wird. Auch hier erstreckten sich Montanreviere
in weitem Bogen über die gesamten südlichen
Vogesen von deren Südfuß an der Burgundischen
Pforte bis auf die Höhe von Straßburg.7 Die
ertragreichsten und größten Reviere lagen am El-
sässer Belchen um Giromagny und im Lebertal (Val
du Liepvre) bei Markirch (Sainte-Marie-aux-
Mines), von den übrigen seien die von Thann/Saint-
Amarin, Guebwiler und im Elsässer Münstertal wenigstens
genannt. Wie die Verhältnisse dort im früheren
und im Hochmittelalter waren, wissen wir
mangels schriftlicher Quellen nicht, aber es scheint
so, als sei das vor allem ein Uberlieferungsproblem,
denn neuerdings mehren sich die archäologischen
Indizien für das Umgehen von Bergbau in den Vogesen
bereits vor der Jahrtausendwende.8

Einen wesentlichen Unterschied zum Tiroler
Falkenstein weisen die südwestdeutschen Erzvorkommen
ferner nach Art und Metallgehalt auf.
Während dort das Silber meist gemeinsam mit Kupfer
auftritt (Fahlerze), ist es hier öfters mit Blei verbunden
(Bleiglanz). Schon die römische Metallgewinnung
in Schwarzwald und Vogesen dürfte,
wie dann auch die mittelalterliche Produktion, deshalb
nicht zuletzt auch auf das vielfältig verwendbare
und in großen Mengen benötigte Blei ausgerichtet
gewesen sein. Das Edel- und Münzmetall
Silber war im Schwarzwald, zugespitzt formuliert,
ein Nebenprodukt. Über diesen wichtigen Aspekt
der historischen Montanwirtschaft im deutschen
Südwesten ist bislang sehr wenig bekannt. Hingegen
sind über die Silberausbeute der Schwarzwälder
Reviere im Mittelalter interessante Berechnungen
angestellt worden, die natürlich nur als grobe
Schätzung von Größenordnungen gelten können,
aber immerhin deutlich machen, daß diese selbst in
der Blütezeit des Bergbaus während des 12. bis 14.
Jahrhunderts nicht im entferntesten den Tiroler

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