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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 361
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0363
Silberausstoß des 15. und 16. Jahrhunderts erreichten
. Wahrscheinlich ist in Schwaz allein zur Zeit Maximilians
insgesamt mehr Silber produziert worden
als in allen Schwarzwälder Revieren zusammengenommen
und während des ganzen Mittelalters.9

Während im Schwarzwald wahrscheinlich das
12. bis 14. Jahrhundert als Zeitraum der intensivsten
Ausbeutung der Blei/Silber-Vorkommen zu
betrachten ist und rechts des Rheins unter der Regierung
Sigmunds und Maximilians durch deren
Montanpolitik wohl keine entschiedene Belebung
der Montanwirtschaft erfolgte, scheinen die ohnehin
etwas reicheren Elsässer Reviere um 1520/30
unter anderem durch spektakuläre Funde gediegenen
Silbers - auf solche spielt ja auch die eingangs
zitierte Passage aus Maximilians Weißkunig an -
starke Impulse empfangen zu haben. In der Grube
Daniel bei Fortelbach im Lebertal beispielsweise
stießen die Bergleute mehrfach auf zentnerschwere
Massen gediegenen Silbers, 1539 brachte allein ein
aus dem Berg gehauener Block von drei Zentnern
Feinsilber 24 000 Mark ein. Für das ganze Markircher
Revier wird bezüglich des Jahres 1530 als
Produktionsergebnis die Menge von 6 500 Mark,
das sind rund 1,6 Tonnen Feinsilber, angegeben.10
Aus einer solchen „Silberstufe" fertigte der Straßburger
Goldschmiedemeister Georg Kobenhaupt
um 1540 den Rappoltsteiner Pokal, der heute in der
Schatzkammer der Münchner Residenz aufbewahrt
wird - ein Prunkstück bergbaulicher Kunst der Renaissance
(Abb. 7). Der Pokal stammt aus dem Besitz
der Rappoltsteiner, den neben dem Herzog von
Lothringen bedeutendsten Konkurrenten der
Habsburger im Lebertal. Vom Fuß bis zum Deckel-
knaüf bedecken ihn auf 75 cm Höhe ausschließlich
Darstellungen aus dem montanen Leben, „er ist eine
augenfällige Manifestation des Bergsegens... und
ein Repräsentationsobjekt allererster Qualität. Die
Wahl der szenischen Darstellungen und ihre Anordnung
lassen eine Weltschau vermuten. Am Fuße
des Pokals sind die Eltern des Menschengeschlechts
dargestellt, ihnen zugeordnet sind die Bergleute als
Berufsstand, der aus dem Dunkel der Erde stets die
Grundlagen für alle Reichtümer der Erde geschaffen
hat".11


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