Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 362
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0364
Alfons Zettler - Maximilian und die Silberberge

Details von Abb. 7.

Geschichte des Bergbaus
in den Oberrheinlanden

Die natürlichen Voraussetzungen für den Bergbau
auf Blei und Silber im deutschen Südwesten, die im
Elsaß und Schwarzwald partiell sehr ähnlich waren
, zogen montanwirtschaftliche Strukturen nach
sich, die sich stark von denen in Tirol unterschieden
. Wie schon angedeutet, sahen sich die die spätmittelalterlichen
Habsburger in den Vorlanden einer
Vielzahl von Montanrevieren kleinen und mittleren
Zuschnitts gegenüber, die seit langem in festen
Händen waren und unter der Regie des regionalen
Adels sowie der geistlichen Herren und Fürsten
ausgebeutet wurden. Uber das Umgehen von

Silberbergbau hören wir aus verläßlicher Quelle für
das Elsaß erstmals 984, in Breisgau und Schwarzwald
1028. Damals stellte Kaiser Konrad II. dem
Bischof Ulrich von Basel eine Urkunde aus, die dem
Bischof die bisher von Konrad selbst beanspruchten
Erträge aus Bergwerken und Erzgängen in
Moseberch, Lupercheimhaha, Cropacb, Steinebronnen
superius et inferius, in valle Sulzberc und
Baden zuwies. Alle diese beim Namen genannten
Gruben und Vorkommen, von denen man ohne
weiteres Kropbach und Steinbrunnen im Münstertal
sowie Sulzburg und Badenweiler, gelegen in Taleinschnitten
südlich des Münstertales, erkennt, sind
indessen südlich Freiburgs angesiedelt; von Revieren
im Bereich des Dreisamtals und weiter nördlich
hören wir noch nichts. Spätestens in der Zähringerzeit
, im 11. und 12. Jahrhundert, muß jedoch
auch dort der Bergbau auf Blei und Silber aufgenommen
worden sein, namentlich im Suggen- und
im Glottertal. Der im Glottertal zu lokalisierende
„Herzogenberg", der mehrfach in den Quellen genannt
wird, war wohl die ertragreichste Silbergrube
unter der Regie der Herzöge von Zähringen während
dieser Periode, und das dort gewonnene Silber
floß wahrscheinlich vor allem in die herzogliche
Münze in Freiburg - die Stadt, die von den Herzögen
Bertold II. und Konrad inmitten ihres
Herrschaftsgebietes zwischen 1091 und 1120 ins
Leben gerufen worden war. Nach dem Tod des letzten
Zähringers Bertold V. im Jahre 1218 traten die
Grafen von Urach-Freiburg das Erbe der Herzöge
an, mußten die Silberberge im südlichen Breisgau
aber vom Basler Bischof zu Lehen nehmen. Daß
gleich zu Beginn gräflich-freiburgischer Herrschaft
1220 ein Freiburger Münzmeister, Johannes Mone-
tarius, genannt wird und daß Graf Egino 1234 von
König Heinrich (VII.) eine Bestätigung über den
Besitz der Silberbergwerke sowie ein ergänzendes
Privileg erlangte, in dem ihm der Staufer eine Reihe
von Schwarzwälder Flüssen mit angrenzenden
Bergen zur Gewinnung von Gold und Silber übertrug
, zeigt auf, wie wichtig das Silber und die Münze
für die Herrschaft der Grafen und ebenso für
das Gedeihen der Stadt Freiburg schon in ihren jungen
Jahren gewesen sein muß.12

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