Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 363
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0365
Neben den Grafen von Freiburg profitierten
auch andere oberrheinische Dynasten und eine
Reihe kirchlicher Institutionen vom Silberbergbau
im Schwarzwald, namentlich die dem Basler Bischof
eng verbundenen Herren von Osenberg, die die
Vogtei über das baslische Kloster Sulzburg wahrnahmen
, die Herren von Staufen, die die Vogtei des
Klosters St. Trudpert im Münstertal innehatten, die
Grafen von Nimburg und die Markgrafen von
Hachberg im nördlichen Breisgau. Daß neben dem
Basler Bischof, von dessen Bergherrlichkeit schon
die Rede war, auch der Straßburger an den Schwarzwälder
Silbervorkommen partizipierte, dafür gibt
es Hinweise, und das gleiche gilt für das Bistum
Konstanz, das im Bereich von Glotter-, Elz- und
Suggental begütert war, wo ja, wie schon erwähnt,
im Hochmittelalter einträgliche Silbergruben betrieben
wurden. Vor allem wissen wir aber von der
Beteiligung der Klöster St. Blasien und St. Trudpert
am Bergbaugeschehen in der Region. Während St.
Blasien in Todtnau begütert und beteiligt war, steuerten
die Abte von St. Trudpert nach dem Ende der
Staufener Vögte den Bergbau im Münstertal; sie
verliehen die Silbergruben aus eigener Herrlichkeit
und erließen 1513 sogar eine eigene Bergordnung
für das Tal.13

Beim Elsaß fällt es erheblich schwerer, ein auch
nur einigermaßen verläßliches Bild vom montanen
Geschehen während des Mittelalters zu gewinnen.
Erst seit dem 15. Jahrhundert setzt dort die schriftliche
Uberlieferung in nennenswertem Umfang ein.
Wie repräsentativ dies für die reale Situation ist, und
ob der Bergbau auf Silber in den Vogesen erst am
Ende des Mittelalters aufzublühen begann, um dann
im 16. Jahrhundert zweifellos einen Höhepunkt zu
erreichen, muß deshalb offen bleiben. Für die Reviere
im Schwarzwald können wir demgegenüber
mit einiger Sicherheit sagen, daß dort eine erste Blütezeit
des Erzbergbaus auf Blei und Silber schon in
die Zeit vor der allgemeinen Geltung der österreichischen
Berghoheit, ins 13. und 14. Jahrhundert,
fällt. Sie endete jedoch mit der großen europäischen
Krise in der Mitte des 14. Jahrhunderts, die einherging
mit Klimaverschlechterung, Pestepidemien,
Produktions- und Bevölkerungsrückgang, und die

ebenso wie in Landwirtschaft, Gewerbe und Handel
auch im montanen Bereich einen scharfen Einschnitt
bedeutete. Viele Baue wurden aufgegeben,
es fehlten Investoren, Bergleute und Hüttenwerker,
und überhaupt bedeutete in dem mittlerweile hochkompliziert
gewordenen, entwickelten Untertagebau
ein solcher Einschnitt beinahe eine Katastrophe
. Denn viele Bergwerke, viele Gruben reichten
mittlerweile tief in den Berg und unter die Talsohlen
, es war künstliche Wasserhaltung erforderlich,
die Mithilfe permanent zur Verfügung stehenden
Fließgewässern bewerkstelligt werden mußte. Solche
hochempfindlichen wasserbaulichen Einrichtungen
(Abb. 8) bedurften freilich der kontinuierlichen
Pflege und Instandhaltung, die in dieser Zeit
nicht mehr gewährleistet war. Viele Gruben schei-

Abb. 8 „Künstliche"
Wasserhaltung,
Grubenentwässerung
mit Kehrrad.

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