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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 366
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0368
Alfons Zettler - Maximilian und die Silberberge

langt, „daß sie sich Hessen adlen". Doch läßt Münster
keinen Zweifel daran, daß es mit dieser Herrlichkeit
längst vorbei war.21

Freiburg und die habsburgische
Montan- und Währungspolitik
in den Vorlanden

In diesem Zusammenhang ist es nun von großer
Bedeutung, daß Freiburg, wo die Fäden des Montangewerbes
und der Silberproduktion im Schwarzwald
zusammenliefen, 1368 unter habsburgische
Herrschaft kam.22 Die Stadt kaufte sich nämlich um
eine exorbitante Ablösungssumme von den bankrotten
Grafen los und begab sich unter „die milde
Hand" Österreichs. Seither fiel Freiburg angesichts
der oben geschilderten geschichtlichen Voraussetzungen
auch eine wichtige Rolle in der habsburgi-
schen Montan- und Währungspolitik in den Vorlanden
zu, wie das beispielsweise in der Stiftung des
Annenfensters in der Alexander-Kapelle des Münsters
seitens der Bergleute der Grube St. Anna zu
Todtnau zum Ausdruck kommt (Abb. 9).

Es wurde schon erwähnt, daß gleich in den ersten
Jahren der gräflichen Herrschaft, seit 1220, ein
Freiburger Münzmeister Johannes auftritt, der auch
im Rat der Stadt saß. Die Münze zu Freiburg bestand
wohl bereits seit der Marktgründung Konrads
1120 und gehörte zu der vom Grafen Egino
aus der Besitzmasse der Zähringer geerbten Stadtherrschaft
. Für den Stadtherrn war sie ein einträgliches
Geschäft. Ein guter Teil des im Schwarzwald
erwirtschafteten Silbers dürfte über ihn nach Freiburg
geflossen sein und in Form von Geld die städtische
und die regionale Wirtschaft belebt haben.
Die zahlreichen Münzverrufungen im Mittelalter,
durch welche umlaufende Gepräge eingezogen und

Abb. <? Annen-Fenster
im Freiburger Münster.

dannocht mit guotter Ordnung, das wir hoffen es
soll wider vffgon." Und in den Augen von Sebastian
Münster, dessen berühmte „Cosmographia"
1543 zu Basel im Druck erschien, hatte Freiburg
zwar vor Zeiten einmal über „ein gut Bergwerck"
verfügt, „darvon die Statt, die Clöster und Kirchen
den mehren theil sind erbauwen worden"; außerdem
hätten die Freiburger solchen Reichtum er-

durch neue ersetzt wurden, zeigen, daß die Münzherren
daraus beträchtliche Einkünfte bezogen.
Graf Konrad kam beispielsweise 1316 mit der Stadt
überein, daß die Umlaufperiode der Freiburger
Pfennige höchstens vier Jahre betragen sollte.23

Ursprünglich waren Bergbau, Silbergewinnung
und Münzprägung in der Hand der Herrschaft
engstens aufeinander bezogen, doch die Stadt Frei-

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