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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
117: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498.1998
Seite: 390
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1998/0392
Hartmut Scholz - Kaiserliche Fensterstiftungen

Abb. $ Die Heiligen Karl
d. Gr. und Hugo von
Lincoln. Kaiserliche
Fensterstiftung im
Hochchor des Freiburger
Münsters (NORD II).
Ausführung Jakob
Wechtlin/Hans von
Ropstein, 1512.

Schatz- und Hofkammermeister Ritter Balthasar
"Wolf von Wolfstal für seine Verwendung bei Kaiser
Maximilian „der fenster halben ... in unser lieben
Frawen buw by uns".19 Ganz offensichtlich
hatte man die Gelegenheit genutzt, den Kaiser, der
sich im Herbst in Breisach und anschließend über
den Jahreswechsel in Freiburg aufhielt, für eine
Fensterstiftung im eben fertiggestellten Münsterchor
zu gewinnen. Möglicherweise diente die Verwendung
Balthasar Wolfs auch bereits der inhaltlichen
Klärung des für die Fenster vorgesehenen Programms
, doch eher wäre an eine erste finanzielle
Zusage Maximilians zu denken. So sprechen die
weiteren Quellen der Jahre 1511 und 1512 zunächst
von einer zweiten Baranweisung in Höhe von nochmals
100 Gulden für die Kaiserfenster;20 die erste
Zahlung über 100 Gulden dürfte also 1510 erfolgt
sein. Schließlich belegen drei weitere Rechnungseinträge
für den Glaser und den Schlosser, daß „des
kaissers trey venster zu machen" mit der gewährten
Gesamtsumme von 200 Gulden recht genau
bezahlt werden konnte, wobei der Glaser insgesamt
190 Gulden, der Schlosser für die Windeisen etwa
9 V2 Gulden erhalten hatte.21

Damit sind wir auch bei der Frage nach den
Künstlern angelangt: In den Rechnungen der
Münsterpflege wird „der Glasser" nicht namentlich
genannt, doch eine ganze Anzahl Inschriften
in den Hochchorfenstern selbst gibt Auskunft über
die beteiligten Meister. So lautet eine Inschrift im
Fenster der Herren von Rappoltstein (NORD III):
Anno domini M° Vc und XII uff corp. Xpi. do wardt
disse venste(r) alle hatt gemacht meister Hans von
Ropstein der glasser etc.22 Eine zweite Inschrift auf
Manipel und Kaselsaum des Hl. Ulrich in der
Kaiserstiftung (SÜD II) besagt dagegen: ANO DN
M° Vc DO WART DIS FENST. GEMOLT VF
OSTEREN / IACOB WECHTLIN /15.12.23 Zwei
inzwischen verlorene, Ende des 19. Jahrhunderts
aber noch sichtbare und von Heimle in Pausen überlieferte
Inschriften nannten, außer den genauen
Rahmendaten der Verglasung, sogar drei an den
Hochchorfenstern beteiligte Glasmaler: Dise
venster wurden angefangen uff unser frowentag Im
äugst A° 1511 Und sind vollendt alle die oben in
diss kor uff marie Liechtmess A° 1513 got sy lob. -
Disse arbeit ist angeffangen und uff gemacht durch
meyster hanssen von Ropstein und Jacob Wechtlin
und Dieterich Fladenbacher glasser.24

Hinsichtlich des künstlerischen Anteils der Genannten
sind diese Inschriften in der Vergangenheit
sehr unterschiedlich beurteilt worden. Fritz
Geiges nahm die gehäuften Signaturen Jakob
Wechtlins und dessen wiederholte Berufsbezeichnung
Maler als Anlaß dafür, diesem einen weitrei-

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